Füssener Heimatzeitung Nr. 194

43 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020  Die erste Seite des Haus- oder Aufschreibebuches von Mang Seelos in seiner Handschrift. Bild: Stadtarchiv Füssen Ein Gedicht aus dem Hausbuch des Mang Seelos Dieses Gedicht steht nach den Berichten des Abzugs der Fran- zosen im Hausbuch von Mang Seelos und ist höchstwahrschein- lich von ihm selbst gedichtet: Du ereignisreiches Seculum, Jahrhundert vieler Plagen; Zerstört ist manches Heiligthum, Und Völker sind geschlagen. Der Philosophen Lug und Trug Fieng an, die Welt zu blenden. Freidenkerey, der gröst‘ Betrug, Vermehrt sich aller Enden. Es lösten sich Gesetze auf, Frey wollte jeder herrschen. Der Soldat stieg zum Thron hi- nauf, Christenthum galt als Märchen. Freiheit, Gleichheit, Völkerrecht, So schrien die Tyrannen! Doch nur gezwung’ner Sclaven- knecht, Dies war der rechte Namen. Herr! rette deine Kinder, Dein Nam‘ verherrliche sich! Verzeich uns armen Sünder, Lobpreisen wollen wür Dich. Schenk uns den lieben Frieden Und Gottesfurcht dazu, All’n, die von uns geschieden, Verleich die ewig’ Ruh. Amen. ■ Beruf: Leinenweber Nebenbeschäftigung: Chronist über Ereignisse seines Lebens und in der Stadt Füssen von 1782 bis 1850 Buchtitel: „Haus- oder Aufschreibebuch“ Info-Kasten Name: Magnus „Mang“ Seelos Geburt: 24. Mai 1782 Tod: 11. September 1853 Vater: Ambros Seelos Mutter: Margaretha Seelos, geb. Leker (Lecker) Fortsetzung folgt Bildnachweis: 1 Bild: Jef-Infojef (https://commons.wikimedia.org/wiki/File :République_Française_ Liberté_Égalité_Fraternité.jpg), „République Française - Liberté Égalité Fraternité“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==