Füssener Heimatzeitung Nr. 189

177 Füssener Heimatzeitung Nr. 189 vom Mai 2020 nämlich erst nach dem Funken- sonntag. Deswegen werden noch einmal die Funkenküchle, schwimmend im Fett, heraus ge- braten. Da die Obrigkeit aber die Sonntage vor Ostern „fastenfrei” haben wollte, wurde die Fasten- zeit um vier Tage vorverlegt und beginnt jetzt am Aschermittwoch. Seinen Namen hat der Funken- sonntag von dem alten Brauch des Funkenfeuers, das im schwä- bisch-alemannischen Raum ge- zündet wird. In anderen deut- schen Gegenden, wie Hessen und Thüringen, wird vom Hutzel- feuer, und dementsprechend auch vom Hutzelsonntag gespro- chen. Funken Unter "Funken" werden im schwä- bisch-alemannischen RaumHolz- scheite verstanden. Diese werden von Freiwilligen oder der Land- jugend amSamstag vor dem Fun- kensonntag eingesammelt. Es ist auch üblich, alte Weihnachts- bäume oder sonstiges Brennholz, wie beispielsweise Bretter, ab- zugeben. Auf dem sogenannten Funkenplatz wird dieses Holz me- terhoch aufgeschichtet. Es gibt eckige und runde Türme sowie mancherorts auch ungeordnet aufgeschüttete Holzhaufen. Nur in Pinswang Es war in den frühen 50er Jahren, da hatte Pinswang ein Alleinstel- lungsmerkmal. Weder im streng katholischen Ausserfern, noch im benachbarten Allgäu, war es in der Fastenzeit erlaubt, Musik zu machen, geschweige denn zu tanzen. Trotz des Verbotes bekam Pinswang als einziges Dorf von der Diözese die Erlaubnis für Mu- sik und Tanz am Hexensonntag.  Die Funkenhex in Oberpinswang. Bild: Elisabeth Wintergerst Fortsetzung auf Seite 178

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