Füssener Heimatzeitung Nr. 182

37 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 Fortsetzung auf Seite 38 Schmerzbereitschaft und Offenheit Wie bei den anderen Todsünden geht es auch hier um eine Schmerzbereitschaft, um ein de- mütiges Hingeben und Hinneh- men des Lebens und der daraus resultierenden Offenheit für Lie- be. Erst durch die demütige Schmerzbereitschaft entsteht die Öffnung für eine reine Liebe, für eine keusche Liebe. Es geht hier nicht darum, geliebt zu werden, sondern zu lieben. Einfach lieben, ohne eine Nebenabsicht imSinn zu haben. Auch geht es nicht da- rum, sich bestmöglichst zu prä- sentieren, um damit ein bisschen Liebe zu erhaschen oder mög- lichst viel Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit von mög-  Luxuria von Pieter Bruegel dem Älteren; Bild: Wikipedia, gemeinfrei lichst vielen Menschen zu be- kommen. Ist Werbung Prostitution? Es geht um eine Klarheit im Geis- te, um ein Einlassen, ein wirkli- ches Fühlen. Da die Menschheit heutzutage jedoch die größtmög- liche Angst vor Gefühlen und vor allem vor seelischen Schmerzen hat, wird, um das zu vermeiden, Luxuria auf allen Ebenen geför- dert. Angefangen mit der Flut an Werbung, die einen so überreizt, dass man gar nichts mehr auf- nehmen kann, geschweige denn sich ihrer erwehren kann. Läuft man durch eine Straße, biedert sich einem die Werbung mit ihren schrillen, grellen Farben geradezu an. Welche Werbung ist der beste Blickfang? Jeder versucht den an- deren zu übertreffen und noch schriller zu werden, damit man auch noch den kleinsten Funken Aufmerksamkeit bekommt. Da beginnt schon die Prostitution. Werbung und Sexmarkt Das gleiche passiert in der Erotik. Man lernt sich nicht mehr von Mensch zu Mensch kennen, son- dern wird zu einem Objekt in ei- nem Internet-Portal, in demman sich ein ideales Profil erstellt, um in der Bewertung der anderen möglichst gut abzuschneiden. Man könnte sich auch einen Part- ner-Wahl-Katalog bestellen, um sich den Menschen mit den Ei- genschaften, die einem am bes-

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