Füssener Heimatzeitung Nr. 182

36 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 Die sieben Todsünden 5. Unkeuschheit Wenn man an Unkeuschheit (lateinisch auch Luxuria) denkt, kommt einem sofort die Liebe oder Sexualität in den Sinn. Dabei begrenzt sich die Unkeuschheit nicht nur auf diese Themenbereiche. Sie ist viel grundsätzlicher, als man denkt. Luxuria ist die Unklarheit im Denken und Fühlen. Sie ist eine ständige Ablenkung vom eigentlichen Sein. Ein Bericht von Friede Halevi Serie: Römisch-katholische Kirche  Asmodäus ist in der jüdschen Mythologie der Dämon der Luxuria. Bild: Wikipedia, gemeinfrei Castitas, Humilitas, Caritas Der Luxuria, in der katholischen Theologie oft als „Wollust” über- setzt, wird in der christlichen Kir- che die Keuschheit (lat. castitas) entgegengesetzt. Das Wort Keuschheit leitet sich vom latei- nischen conscius ab, was be- wusst, mitwissend, eingeweiht oder vertraut bedeutet. Keusch- heit ist die Klarheit im Geiste, das In-sich-ruhen. Es ist das Un- gebrochene, die Reinheit im Ge- fühl. Es ist die Ausrichtung nach dem Göttlichen und der entele- chialen Gestalt des Menschen. Keuschheit kann nur in der Drei- heit mit Humilitas (Demut) und Caritas (Liebe und Nächstenliebe) stattfinden und ist somit stark mit deren Charaktereigenschaften verbunden.

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