Füssener Heimatzeitung Nr. 171

89 Füssener Heimatzeitung Nr. 171 vom März 2019 / I  Ein wertvolles Brot. Bild: Pixabay Im Feuer verbrannt Es blieb deshalb nicht aus, dass in Lechbruck das Getreide auf- gebraucht war. Es war weit und breit nicht mal mehr ein Korn für teures Geld zu bekommen. Der Hunger der Lechbrucker wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Es stritten sich schon kleine Kinder um eine Ratte, die sie gefangen hatten. Das endete so tragisch, dass einer der Jungen im Feuer verbrannte. Als der Hunger noch unerträglicher wurde, fingen die Menschen an, Gras zu verzehren und Baumschwämme zu kauen, um das Hungergefühl zu unter- drücken. Ein Tagelöhner Was für ein Lebensgefühl muss das nur gewesen sein, immer diese Leere im Bauch zu haben und Minute für Minute zu beten, dass etwas Essen auf den Tisch kam. Knechte und Mägde dienten nur für Essen, denn Nahrung war in dieser Zeit das größte Gut. Ein Tagelöhner in Lechbruck kämpfte täglich darum, dass Essen auf den Tisch kam. Und als er nicht mehr ein noch aus wußte, weil er seine Kinder nicht mehr er- nähren konnte, verkaufte er sein landwirtschaftliches Grundstück für einen Laib Brot (Laibla). Er sah vor Hunger keinen Ausweg mehr. Dieses Grundstück bei Lechbruck gibt es heute noch und es trägt den Namen „Laibla- schanz”. ■ musste ausgesät werden, auch wenn der Boden zu feucht war. Das Getreide trieb deshalb sehr schlecht aus, wurde dann von einer Dürreperiode weiter stark behindert und die Ernte wiederum ertrank im Regen. Die Krise, die übrigens ganz Bayern und weite Teile Europas erfasste, begann. Auch 1771 wurde es nicht besser, sodass eine weitere Missernte folgte.  Wie schmeckt wohl ein Baumschwamm? Bild: Pixabay

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