Füssener Heimatzeitung Nr. 171

90 Füssener Heimatzeitung Nr. 171 vom März 2019 / I  Die alte Bauspenglerei Doser (Blitzableiter, Bauspenglerei, Installation, Kupferschmied) welche es heute nicht mehr in diesem Haus gibt. Heute befinden sich hier die Geschäftsräume der Firma OptikMüller (Schrannengasse 15) - Bild: Stadtarchiv Füssen Der Name der Schrannengasse Wie gibt man einer Straße einen Namen? Jeder kleine Winkel ist so vielfältig, so einzigartig, dass man dies doch nicht nur in einem Namen wiedergeben kann. Hat das Gefühl, das man zu einer Straße hat, mit den Häusern und deren Bauweisen zu tun? Oder hängt es vielmehr damit zusammen, was man selbst für eine Verbindung zu dieser Straße hat, welche persönlichen Geschichten einen an diese Straße binden? Oder ist etwa doch die markanteste Geschichte, die die Straße selbst zu erzählen hat, ausschlaggebend für ihren Namen? Ein Bericht von Louis Holek Serie: Straßennamen Fortsetzung auf Seite 93 Wie ein Haus der Straße ihren Namen gibt Der erste Anhaltspunkt zum Na- men der Schrannengasse kommt aus dem Jahre 1367, als das „Korn- haus” zum ersten Mal erwähnt wird. Das Kornhaus war über viele Jahrhunderte eines der wichtigs- ten Gebäude der ganzen Stadt und so sollte dieses wichtige Ge- bäude der Straße ihren Namen geben. Das Kornhaus lag dort, wo sich heute die Markthalle be- findet (Schrannengasse 12). Die erste Erwähnung (aus demStadt- recht) ist genau: „1367 galt der Kornstadel drei Pfund Pfennig und es soll der Kornmesser kein Korn in dem Kornstadel kaufen, außer solchem, das er über das Tiefental bringt oder bringen läßt. Es soll auch niemand Korn in dem Kornstadel kaufen außer dem, der es in seinem Haus braucht für seine Gäste oder Fuhr- leute oder als Kost und es soll niemand Korn kaufen auf Fürkauf, weder in der Stadt noch zwischen hier und dem Tiefental. Wer das übertreten sollte, der ist den Bür- gern, sooft er das tut, mit einem Pfund Pfennig verfallen.” Aus die-

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