Füssener Heimatzeitung Nr. 159

57 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 digung außer der in ihremHerzen erfährt und dass dies ein greif- barer Ort ist, der die Existenz ihres Kindes nochmal mehr ma- nifestiert. Es ist ein Ort, der selbstredend erklärt, dass ein Embryo mehr als nur geteilte Zel- len ist, denn er besitzt ab dem ersten Moment Seele. Und was macht denn uns wandelnde See- len auf dieser Erde aus? Dass wir lieben und geliebt werden. Und das erlebt jeder Embryo. Für die befragte Mama ist es eine kulturelle Errungenschaft, dass es diese Möglichkeit des Geden- kensmittlerweile gibt. EinenMen- schen, mit dem man nicht spre- chen kann, mit dem man bis zu diesem Zeitpunkt vor allem auf gefühlten Ebenen begegnet ist, trotzdem als vollendetes Wesen anzuerkennen, bedarf enormer Gefühlsqualität. Karl-Heinz Kne- bel hat diese Gefühle zugelassen und damit viele Mütter glücklich gemacht. Das ist ein Punkt, für den wir ihn in besonderemMaße ehren können. Die Gefühle einer Mutter Weiter erzählte die betroffene Mutter, dass sie oft dort hingeht. Sie erinnert sich: „Wenn ich da bin, ist es sehr intensiv für mich. Immer ein wenig schmerzhaft, sehr berührend, eigentlich muss ich dort immer weinen. Die Wür- digung, die es durch die Familie bekommt, wenn wir beispiels- weise zu Allerheiligen gemeinsam die Gräber besuchen gehen, emp- finde ich als großartig. Mich be- rührt der Ort sehr tief. Ich habe Friedhöfe schon immer geliebt, diese Ruhe, diese Würde beein- druckt mich tief und ich finde diese Initiative sehr schön. Ich habe eine richtige Liebesbezie- hung zu diesem Ort. Ich liebe auch diese Steinskulptur, in die ein Psalm eingraviert ist mit dem Spruch ‚Du hast mich gewoben im Schosse meiner Mutter‘.“ Es bedarf mehr als nur einmal da- rüber zu weinen, dass man sein Fortsetzung auf Seite 58  Der wunderschöne Alte Friedhof

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