Füssener Heimatzeitung Nr. 159

191 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 Dahinscheiden einer Familie Wirtschaftliche Not, Krankheit und Tod wurden der bis dahin wohlhabenden Familie Gedler in- nerhalb von wenigen Jahren zum Verhängnis. Als Johann gerade zwei Jahre alt war, starb seine Mutter. Doch dem war nicht ge- nug, die damals trauernde Familie erlebte noch weitere Schicksals- schläge. Ein halbes Jahr später ging Norbert Gedler seine zweite Ehe mit Anna Regina Hufnagel ein, in der Hoffnung auf ein von nun an besseres Leben. Leider blieb das eine sehr kurze Ehe. Nach einem weiteren Jahr starb Norbert Gedler selbst und Johann blieb elternlos zurück. Innerhalb kürzester Zeit starben sieben von neun Familienmitgliedern, sodass nur noch zwei überlebten. Johann Anton Gedler und seine Stief- mutter Anna Regina Hufnagel wa- ren die Verbliebenen. Zurück in die Heimat Nach dem Dahinscheiden beider Elternteile und fünf weiterer Fa- milienmitglieder kam Johann als kleiner Bub zu seinemVetter Sim- pert Niggel, der auch ein Geigen- macher war und in Füssen lebte. Die Stiefmutter verdiente zu we- nig, um für ihn und sich selbst aufkommen zu können. Der arme kleine Junge erlitt viel Not und Armut. So kam ihm ein Tapeten- wechsel gelegen, durch den er einen gewissen Abstand zu dem Schmerz gewann, mit demWürz- burg für ihn verbunden verbleiben sollte. Unter der Obhut seines Vetters erlernte Johann das Gei-  Darstellung von Geigenbauern und Lautenmachern am Mögele-Haus in der Ritterstraße 2 Fortsetzung auf Seite 192

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