Füssener Heimatzeitung Nr. 158

166 Füssener Heimatzeitung Nr. 158 vom Juni 2018 Linden seit jeher in deutscher Geschichte Seit frühester Zeit steht die mäch- tige Linde, wie kaum eine andere Baumart, für einen Ort, an dem Menschen zusammenkommen. Oft bestand ein Dorfzentrum aus einemPlatz um eine Linde herum. Bevor Gerichtsgebäude errichtet wurden, pflanzte man hauptsäch- lich sogenannte Gerichtslinden, unter denen Urteil gesprochen wurde. Noch heute findet man überall Hinweise auf die Bedeu- tung der Linden, Stadtteile sind nach ihnen benannt, beispiels- weise wie in Stöttwang bei Kauf- beuren. Ganze Städte, wie Leipzig („lipa” ist sorbisch und heißt Lin- de), tragen die Linde in ihrem Namen. Die Tanzlinden stehen mancherorts noch mit den Ge- rüsten, auf denen man in der Baumkrone tanzte bzw. heute noch tanzt. In Neudrossenfeld, Landkreis Kulmbach, eröffnete 2014 ein Museum über die Linde und die Tanzlinden insbesondere. Die Germanen erlebten die Linde als heiligen Baum, wahrscheinlich verbanden sie die Göttin Freya mit ihr. So zieht sich die Ge- schichte dieses Baumes durch die Jahrhunderte der deutschen Die traurige Linde an der Lechhalde Wer den Anblick der Linde am Anfang der Lechhalde genießt, sollte sich das Bild gut einprägen. Denn bald muss sie weichen für einen behindertengerechten Fußweg und einen Vorplatz mit Sitzmöglichkeiten, der an das alte Füssener Tor erinnern soll. Ein Bericht von Zacharias Lindner  Leider ist das Schicksal der Linde auf dem Vorplatz des EWR besiegelt - sie wird gefällt

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==