Füssener Heimatzeitung Nr. 221

138 Füssener Heimatzeitung Nr. 221 vom Juni 2022 / II Der eigentliche Name von Neuschwanstein Ludwig hatte schon von Kind an eine intensive Beziehung zu dem heutigen Platz von Neuschwan- stein, denn die oberhalb des Wohnschlosses gelegenen Burg- ruinen waren dem Kronprinzen ein häufiges Wanderziel und so war es naheliegend, dass Neu- schwanstein das erste größere Bauprojekt nach der Regierungs- übernahme des jungen Königs war. Allerdings hieß das Schloss Fortsetzung von Seite 137 zu diesem Zeitpunkt noch nicht Neuschwanstein, sondern ganz in Anlehnung an die Burgen, die zuvor an diesem Platz standen, wurde dem Schloss der Name „Neue Burg Hohenschwangau” gegeben. Diesen Namen behielt das Schloss Ludwigs auch bis nach seinem Tod. Die Bezeich- nung Neuschwanstein erscheint erst im Jahr 1886, im Sterbejahr des Königs, und zwar in touristi- schen Publikationen wie Führern, Heften und Prospekten und das gleich nach der Öffnung von Neuschwanstein und den ande-  Das Schloss wurde schon im Todesjahr des Königs unter dem Namen „Neuschwanstein“ für den Tourismus geöffnet. Bild: Pixabay ren Königsschlössern für den Tou- rismus am 1. August 1886. Fünf Jahre später, im Jahr 1891, wurde die „Neue Burg Hohenschwan- gau” dann auch offiziell in Neu- schwanstein umbenannt. Rasante Wortneuschöpfung Der Grund für die Umbenennung war vermutlich, dass ansonsten eine zu hohe Verwechslungsge- fahr mit der niedriger gelegenen Burg Hohenschwangau bestanden hätte. Da überrascht es auch nicht, dass der Name Neuschwanstein eine relativ spontane Wortneu-

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