Füssener Heimatzeitung Nr. 221

137 Füssener Heimatzeitung Nr. 221 vom Juni 2022 / II Die Herren von Schwangau Erstmals urkundlich erwähnt wur- de ein »Castrum Swangowe« im Jahre 1090. Damit waren zwei klei- ne Burgen gemeint, die im Mit- telalter an der Stelle standen, an der heuteSchlossNeuschwanstein steht. An der Stelle des heutigen Palas stand die Burg Vorderho- henschwangau, die aus einem Palas und einem Bergfried be- stand. Zwischen dem heutigen Ritterhaus und der Kemenate, stand ein befestigter Wohnturm namens Hinterhohenschwangau. An der gleichenStelle hatte Ludwig II. einen Bergfried geplant. Beide Gebäude gingen auf die Herren von Schwangau zurück, die in der Region als Lehensnehmer derWel- fen (bis 1191) und der Staufer (bis 1268), danach als reichsunmit- telbare Ritter ansässig waren, bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1536. Mit dem Ende der Herren von Schwangau, ging auch der Verfall dieser beiden Burgen ein- her, so waren im 19. Jahrhundert die Burgen zu Ruinen verfallen und die Überreste Hinterhohen- schwangaus wurden „Sylphen- turm” genannt und zu einemAus- sichtsplatz umgestaltet. Der Name Schwanstein galt ei- nem anderen Schloss Das erste Mal erwähnt wird der Name Schwanstein in einer Ur- kunde aus dem Jahre 1397, damit war aber nicht das heutigeSchloss Neuschwanstein gemeint, son- dern die uns als Schloss Hohen- schwangau bekannte Burg. König Ludwig II. selbst verbrachte einen Teil seiner Kindheit in diesem Schloss, das sein Vater, König Maximilian II., um 1837 von einer spätmittelalterlichen Burg zu ei- nemwohnlichen Schloss imSinne der Romantik hatte umgestalten lassen. Hohenschwangau war ur- sprünglich als Schloss Schwan- stein bekannt und seine neue Bezeichnung erhielt es erst wäh- rend des Wiederaufbaus. Damit wurden die Namen der Burg Schwanstein und der älteren Dop- pelburg Vorder- und Hinterhohen- schwangau vertauscht. selbst, der Erbauer dieses wundervollen Schlosses, es nie unter dem Namen Neuschwanstein gekannt hatte.  Ludwig II. vor der „Neuen Burg Hohenschwangau” Bild: Wikipedia, gemeinfrei Fortsetzung von Seite 138

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