Füssener Heimatzeitung Nr. 220

59 Füssener Heimatzeitung Nr. 220 vom Juni 2022 / I Mitte zu wählen. Diese sollten in Augsburg den Leiter des Dom- stifts zu Unserer Lieben Frau um Rat bitten und dann mit dem schwedischen König verhandeln. Diese Männer waren der Krämer Josef Freiberger, der Bäcker Martin Welz, der Gastwirt Raimund Rei- ter, der Bierbrauer Jakob Herzog und die Floßleute Hans Bauer und Ulrich Nigg. Sie sollten dem schwedischen König 5000 Gulden anbieten, damit nichts ausge- raubt wird. Tiroler fielen in Füssen ein Am gleichen Tag in der Mittagszeit zogen die sechs Bürger von Füs- sen zu den Verhandlungen mit den Schweden nach Augsburg los. Am selben Tag am Abend gegen 7 Uhr fielen zwei Fähnlein mit Söldnern aus Tirol in Füssen ein. Diese kamen über die Vilser Berge nach Faulenbach, drangen dann über Faulenbach durch das Schlosstor in die Stadt ein. Die Obrigkeit, die vom Bischof von Augsburg eingesetzt wurde, war mit dem Verhalten der Füssener Bevölkerung, die Lösegeld an die Schweden zahlen wollte, nicht einverstanden. Sie ließ die Tiroler Landsknechte anrücken, um die Füssener Bevölkerung einzu- schüchtern. Die Obrigkeit der Stadt führte die Tiroler in die Stadt ein um die Bewohner ein- zuschüchtern. Sie übergab die Schlüssel der Stadttore den Heer- führern, setzte die bürgerlichen Stadtwachen ab und beauftragte Soldaten, die Tore zu bewachen. Das Lechtor war die ganze Nacht offen und immer mehr Lands- knechte kamen in die Stadt. Am nächsten Morgen, am 15. Mai 1632, wurde den Bürgern befoh- len, unter Strafe alle Waffen und Rüstungen vor dem Wirtshaus ihr Lohn. Zu einem Landsknecht- Tross gehörten nicht nur die Landsknechte, sondern auch de- ren Familien, die auch mit ver- sorgt werden mussten. Von Füs- sen zogen die Tiroler Soldaten nach Pfronten und Nesselwang, um weiter zu plündern. Die Bau- ern dort konnten sich erfolgreich wehren. Das Heer zog weiter zum Schloß Liebenthann bei Günz- burg. Das Schloss wurde ausge- raubt. Mit dreißig beladenen Wä- gen kamen die Landsknechte zu- rück nach Füssen. ■ zumGoldenen Löwen abzugeben. Gab man die Waffen nicht ab, wurde man mit der Todesstrafe bedroht. Vor dem Rathaus wurde ein Galgen aufgebaut. In jedem Haus wurden Soldaten einquar- tiert. Füssen war von den Tirolern besetzt und ihnen ausgeliefert. Die Tiroler plündern Füssen Um ein Uhr nachts wurden die Landsknechte zum Plündern in die Stadt gelassen. Die Lands- knechte bekamen keinen Sold von ihren Heerführern. Deshalb wurde ihnen erlaubt, die Städte zu plündern. Das war sozusagen Fortsetzung folgt!  General Tilly, durch seinen Tod verlor die katholische Liga die Schlacht bei Rain am Lech. Bild: Wikipedia

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