Füssener Heimatzeitung Nr. 212

186 Füssener Heimatzeitung Nr. 212 vom November 2021 / II Weihnachtsgabe an die Füssener und Schwangauer Es ist kurz vor Weihnachten, Mon- tag, 21. Dezember 1868. Ludwig II. verlässt amMittag gegen 13.00 Uhr Schloss Hohenschwangau, umüber Partenkirchen nachMün- chen zu fahren. Damit auch die Armen der Gemeinden Füssen und Schwangau schöne Weih- nachten haben, hinterlässt der König eine erhebliche Summe Geld. Das „Füssener Blatt“ be- richtet: „Füssen, 22.12. Seit ges- tern Nachmittags 1 Uhr steht das Schloss Hohenschwangau wieder vereinsamt da. Se. Maj. der König begaben sich, den Weg über Par- tenkirchen nehmend, zum Win- teraufenthalte nach München, nachdem der hohe Burgherr für die Armen der Stadt Füssen eine Christbescherung von 300 fl. übermitteln ließ, ebenso wurden die Armen der Gemeinde Schwan- gau bedacht. Hierfür werden aber auch viele dankbare Herzen zum lieben Jesukinde um reichen Se- gen für den edlen Spender dieser Weihnachtsgabe flehen.“ Der Zusammenbruch in der Christmette In München an einem Weih- nachtsabend in den siebziger Jahren wohnte Ludwig II. mit der Königin-Witwe und den königli- chen Prinzen der Mitternachts- mette in der Hofkirche in Mün- chen bei. Mitten während des Gottesdienstes legte Ludwig plötzlich sein Gebetbuch beiseite, warf sich auf die Knie nieder, verbarg das Angesicht in den Händen und weinte laut. Seine Mutter, die ihn unruhig beobach- tete, rief ihren Schwager, den Fortsetzung von Seite 184 p In der Allerheiligen-Hofkirche in München hatte Ludwig II. einen Zusammenbruch während der Christmette. Bild: Wikipedia, gemeinfrei

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