Füssener Heimatzeitung Nr. 194

173 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020 Fortsetzung von Seite 171 seine Kollegen, in Füssen nichts von dem Vorfall zu erzählen, an- sonsten würden sie sicher in der Faschingszeitung landen. In Füs- sen angekommen war der erste Ort, an den Hermann Weissler ging, der Stammtisch, an dem er die ganze Geschichte brühwarm erzählte. Der Zeitungsartikel über die peinliche Geschichte ließ da- raufhin nur wenige Tage auf sich warten. dessen kniete er sich noch an der Unfallstelle hin und betete für den verletzten Autofahrer. Alle Feuerwehrmänner, die das sahen, waren sehr berührt von diesem Anblick. Ein Stück Heimat geht verloren Am 19. September 1989 verstarb Hermann Weissler im Alter von 64 Jahren. 25 Jahre lang war er Kaplan in Füssen gewesen. Hört man heute Menschen über ihn erzählen, kann man spüren, wie beliebt der lebensfrohe Kaplan Große Geste Einmal wurde die Feuerwehr wäh- rend eines gemütlichen Zusam- mensitzens zu einem Autounfall gerufen. Schnell rannten alle zu den Autos, um zum Unfallort zu gelangen. Weil noch Platz im Feu- erwehrauto war, ging Hermann Weissler, der sich bei den Feuer- wehrlern aufgehalten hatte, mit zur Unfallstelle. Da die Feuer- wehrleute mit Geräten arbeiteten, an denen Weissler nicht ausge- bildet war, konnte er nicht helfen, den Verletzten zu bergen. Statt- unter den Füssenern war. Solche Menschen sind es, die durch ihr soziales Engagement so viel zur Identität einer Stadt beitragen. Umso schmerzhafter ist es, deren Verlust zu spüren. ■ Name: Hermann Weissler Geboren: 01. Juni 1925 Gestorben: 19. September 1989 Kaplan in Füssen St. Mang: 1964 - 1989 Ausflugsziele: u. a. Volkach in Unterfranken, Ried im Innkreis Info-Kasten  Die Füssener Feuerwehr im Einsatz bei einem Verkehrsunfall. Bild: privat

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