Füssener Heimatzeitung Nr. 193

98 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020 Fortsetzung von Seite 97 Stadtmagistrat schlägt Bitte des Königlichen Bezirksamtes ab 1893 plante das Königliche Be- zirksamt den Bau des neuen Dis- triktkrankenhauses in Füssen. Das Wasser des dafür frisch aus- gegrabenen Brunnens war jedoch nicht genießbar, weswegen das Königliche Bezirksamt den Füs- sener Stadtmagistrat darum bat, das Krankenhaus an die Füssener Wasserleitungen anschließen zu dürfen. Am 6. Juni lautete die Antwort des Magistrats wie folgt: „… daß es uns zu unserem Be- dauern nicht möglich ist, bei un- seren gegenwärtigen Wasserbe- zugsverhältnissen den Wasser- bedarf des Districtskrankenhau- ses aus der städtischen Wasser- leitung abgeben zu können.“ Das Bezirksamt drängt jedoch in der mals bestimmt, dass die Abgabe von Trinkwasser nur mit einem Wassermesser geschehen durfte und das bezogeneWasser bezahlt werden musste. Das Wasser aus den öffentlichen Brunnen war al- lerdings weiterhin kostenlos, je- doch wurde für die Hauswasser- leitungen ein pauschales Was- sergeld erhoben. Im selben Jahr übernahm die Firma Mühlhofer und Pfahler aus München den Bau der neuen Wasserleitungen. Dies beinhaltete das Tieferlegen der Rohre in den Boden, wodurch diese besser vor Witterungsein- flüssen geschützt waren, sowie das Montieren von Ventilen für die Brunnen. Zwei Zierbrunnen, der Rathausbrunnen und der Magnusbrunnen, behielten je- doch als Ausnahme ständig lau- fendes Wasser. Folgezeit den Stadtmagistrat im- mer wieder, sich dem Problem mit der Wasserleitung endlich anzunehmen und dieses zu lösen. Es standen sogar bereits beträcht- liche Zuschüsse in Aussicht. Am 17. Juli 1895 wurde zu guter Letzt einheitlich beschlossen, mit dem Bau der neuen Wasserleitungen im folgenden Jahr anzufangen. Der Plan sah vor, die Hydranten auf die Trinkwasserleitungen auf- zusetzen, wodurch die Probleme mit den Feuerlöschleitungen be- hoben wären. Wasser wird kostenpflichtig 1896 trat eine kontroverse Neue- rung in Kraft. Bis dahin floss das Wasser ununterbrochen aus den Wasserleitungen und Brunnen. Nun wurde aber im „Statut für die Benützung der städtischen Wasserleitung in Füssen“ erst-  Durch Frost gingen die Wasserleitungen kaputt. Bild: Pixabay

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