Füssener Heimatzeitung Nr. 187

49 Füssener Heimatzeitung Nr. 187 vom März 2020 Strategisch wertvolle Brücke Während des 2. Weltkriegs, als 1945 die Alliierten unausweichlich in den Alpenraum vordrangen, rief die Reichsregierung zum Volkssturm auf und ließ Jugend- liche und Reservisten aus dem 1. Weltkrieg eine Verteidigungs- anlage in den Alpen errichten, um die Amerikaner auf ihremVor- marsch aufzuhalten. Da die Halb- lech-Brücke strategisch als wert- voll eingestuft wurde und die an- rollenden Panzer zu jedem Preis aufgehalten werden mussten, fer- tigte man mit langen Baumstäm- men provisorische Panzersperren an und bei der Anhöhe desSimpls- turmes wurden drei Schützen- gräben ausgehoben und zusätz- lich mit einer Maschinengewehr- stellung verstärkt. Doch zu einer Verteidigung der Brücke sollte es nie kommen. Die deutschen Truppen waren großteils besiegt und somit war die Verteidigungs- stellung an der Halblechbrücke überflüssig geworden. Die Sage der goldenen Kette Wie froh können wir über jede hier überlieferte Sage sein, die uns auf ganz besondere Art und Weise den Simplsturm näher bringt und ihm sogar etwas mehr Leben einhaucht als die reinen Fakten. Zum Schluss noch die Sage der goldenen Kette, gefun- den in der Sammlung „... aus Trauchgau und Buching: Alte Post- karten erzählen…” von Steffi Hel- mer u.a.: „Die Bewohner der Burg am Halblech waren sehr reich. So reich, daß sogar die Eimerkette im Burgbrunnen, der bis zum Halblech hinunterreichte, aus pu- rem Gold war. Diese Kette ist ab- gerissen und in den tiefen Brun- nenschacht gefallen. Als die gan- ze Burg verfiel und zugewachsen ist, wuchs auch Gras über den Brunnenschacht und niemand weiß mehr, wo er im Boden ver- steckt ist. Sonntagskinder könn- ten die goldene Kette finden, wenn sie ... Ja meine Lieben, und das ist es, niemand kann sich erinnern, was Sonntagskinder tun müßten und deshalb hat auch noch keiner die Kette gefunden.” ■

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