Füssener Heimatzeitung Nr. 187

50 Füssener Heimatzeitung Nr. 187 vom März 2020 Die Krippkirche Wenn man durch Füssens Reichenstraße geht, ist man auf beiden Straßenseiten von Geschäften aller Art umgeben. Gerade noch Eisdielen oder Restaurants finden sich zwischen den Einkaufsgeschäften. Ein Haus steht am anderen ohne Zwischenraum, eine Häuserzeile, in der man sie auch ganz schnell übersehen könnte - die Krippkirche. Tatsächlich steht in der Haupteinkaufsstraße von Füssen eine wunderschöne Kirche, an der man, abgelenkt vom Einkaufsblick, leicht vorbeigeht, ohne sie recht wahrzunehmen. Ein Bericht von Uta Creutznacher Serie: Füssener Kirchen Fortsetzung auf Seite 52  Die von Häusern in der Reichenstraße umrahmte Krippkirche von außen. Bild: Füssener Heimatzeitung Unscheinbarer Gebetsraum für die Jesuiten Anfang des 17. Jahrhunderts, genauer gesagt um 1611, hatten sich Jesuiten in Füssen niedergelassen. Ihnen wurde als Gebetsraum ein kleiner Stall in der damaligenWagnergasse (heutige Jesuitergasse) zur Verfügung gestellt. Dort errichteten sie eine bescheidene Kapelle, die den Namen „Kapelle Un- serer Lieben Frau in der Krippe“ erhielt. Nach der Anwesenheit der Jesuiten in der damaligen Wag- nergasse hatte sich dann nach und nach der Name Jesuitergasse eingebürgert. Die Jesuiten allerdings verließen Füssen bereits im Jahr 1627 wieder, da es zu Differenzen zwischen ihnen und den Bene- diktinern von St. Mang gekommen war, und ihre kleine Kapelle ging nun an die Franziskaner über. Seit dieser Zeit heißt die Kapelle und auch die spätere Kirche Krippkirche. Eigentlich müsste sie Kirche St. Nikolaus genannt werden, denn sie ist dem heiligen Nikolaus geweiht, aber dieser Name hat sich nie durchgesetzt, die Kirche hieß und heißt heute noch Krippkirche.  Steinfigur über dem Eingang der Krippkirche. Bild: Füssener Heimatzeitung Ein Gotteshaus sowohl für katholische als auch für syrisch-orthodoxe Christen

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