Füssener Heimatzeitung Nr. 184

227 Füssener Heimatzeitung Nr. 184 vom Januar 2020 / II Lech zu, der dampfend immer näher kam. Auweee … Wie sollte das nur enden! Der kleine Hubert drückte seine Füße so fest er konnte in den Schnee und sein Schlitten wurde Gott sei Dank et- was langsamer, aber noch nicht langsam genug. Es war einfach nichts zu machen und er segelte mit Schwung auf den Lech zu. Jetzt bemerkte er, dass der Lech die ersten zwei Meter eingeeist war. Nun, das hätte jetzt etwas Gutes oder etwas Schlechtes be- deuten können. Er sah sich schon im Lech liegen, zwischen zusam- mengekrachten eiskalten Eis- schollen, die sein Gewicht sicher nicht tragen würden. Doch das Schicksal meinte es gut mit Hu- bert und das Eis unter seinem Schlitten hielt stand. Vieles mehr Umzingelt von Häusern und einer viel befahrenen Straße, ist die Helmer-Wies heute nur noch eine einfache brachliegende Wiese in der Schwangauer Straße. Teile davon wurden als Parkplatz um- gebaut. Für all diejenigen, die viele Gefühle und Erinnerungen an dieses kleine unbebaute Stück Wiese haben, ist sie allerdings nicht nur eine brachliegendeWie- se! Sie ist vieles mehr. Sie ist Heimat, sie ist Glück, sie ist Frie- den, sie ist ein großer Teil der Kindheitserinnerung und dem damit verbundenen Gefühl von Freiheit, von Leichtigkeit und Zu- sammenhalt. Das verloren gegangene Glück Was für ein Schatz ist die Fanta- sie! Was für ein Schatz sind Kin- der, denen die Fantasie noch in- newohnt! Kinder, die hinaus in die Natur gehen und davon in-  Elisabeth Atkinson, geb. Behr (links) und Marianne Eichner, geb. Behr, (rechts) auf der „Helmer-Wies“. Bild: Privat spiriert werden, was sie sehen, was sie fühlen, was sie umgibt. Kinder, die voller Begeisterung und Ideen sind, die gemeinsam spielen und die Welt entdecken. Kinder, die auf ihrer kostbare Spielwiese einfach glücklich sind. Kinder, die noch fühlen können, dass es Liebe braucht, um Glück zu fühlen, dass Freunde kostbarer als ein Gameboy sind, dass auch ein Stock ein schönes Schwert sein kann und die Natur zum Le- bensumfeld gehört! ■ Fortsetzung von Seite 225

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