Füssener Heimatzeitung Nr. 184

Ein Ort des Aufbruchs Sucht man einen Ort, der das alles seit Jahrtau- senden in sich trägt und repräsentiert, dann landen wir in Füssen beim Lusalten oder „Magnus-Tritt”, wie er heute auch genannt wird. Ein Fels, bei der Schlucht zwischen Bayern und Tirol, bei dem sich der Lech seinenWeg gebahnt hat und ein magischer Abdruck in Form eines Fußes hinterlassen wurde. Im 12. Jahrhundert wird der Name Lusalten oder auch Lubisalten, dessen Herkunft vorgermanisch ist, erstmals genannt. Die Interpretation, wie es 228 Füssener Heimatzeitung Nr. 184 vom Januar 2020 / II Lusalten - Der Sprung in eine andere Welt Wenn das Leben von Dir fordert Dich zu entscheiden, einenSprung zu wagen, oder auf der Stelle zu verharren und die Chance, die das Leben Dir schenkt, an Dir vorbeiziehen zu lassen, ist das eine Entscheidung, die eigene Seele verkümmern zu lassen oder sich selbst zu erlösen. Es ist die Angst, die Dich daran hindert Dich fallen zu lassen, die Angst, Dich selbst zu vergessen, Dich aufzulösen und Dich demSchicksal anzuvertrauen. Solltest Du Dich jedoch dazu entscheiden, Dich in den Rausch eines Augenblicks zu begeben, Dich hinzugeben, loszulassen und alle Be- dingungen mit einzubeziehen, dann „stirbst“ Du nicht, Du wirst aus Dir he- raus wiedergeboren. Dann brichst Du aus, brichst auf, erschaffst eine neue Wirklichkeit und die einsame Seele löst sich auf und wird Teil der Ewig- keit. Ein Bericht von Lilith Corompt Serie: Mythen und Märchen  Cäsarstatue im Louvre in Paris - über tausend Jahre wurde der Fußabdruck "Julius-Tritt", nach Gaius Julius Cäsar, genannt und verehrt. Bild: Pixabay zu diesem Zeichen kam, ist jedoch ganz unter- schiedlich. Zum einen deuteten ihn die Mönche des Klosters St. Mang als Trittspur von Julius Cäsar („Julius-Tritt” oder „Julii saltus“) oder auch die des Heiligen Magnus, daher auch der Name „Mag- nus-Tritt”. Saltus ist lateinisch und bezeichnet eine Schlucht oder Engtal, genau wie sie beim Lusalten Fortsetzung auf Seite 230

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