Füssener Heimatzeitung Nr. 182

28 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 Fortsetzung von Seite 27 dessen Regierungszeit (1740 – 1768) die Spitalkirche neu erbaut wurde. Zur Rechten sehen wir den Heiligen Christophorus, der das Christuskind auf der Schulter trägt und zur Linken den heiligen Florian, der Wasser auf ein bren- nendes Haus gießt. Es gibt Ver- mutungen, dass dieses Haus das zuvor abgebrannte Spital darstel- len soll. Im Jahr 1774 kaufte die Stadt Füssen die Stadtmühle und baute an ihrer Stelle das heutige  Ansicht von Füssen, Kupferstich von Matthäus Merian von 1643, das erste Haus rechts nach der Brücke über dem Lech ist die alte Stadtmühle und dahinter das Spital. Neben dem Spitalgebäude steht die kleine Spitalkirche, die auf diesem Stich nicht zu sehen ist. Bild: Stadtarchiv Füssen Spitalgebäude, damit war die Ge- staltung der drei Gebäude, Spi- talkirche, Spital und „Armenhaus“ so angelegt, wie wir sie heute kennen. Das Christkindlein wird in der Spitalkirche beigesetzt Karl Reiser beschreibt in seinem Buch „Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus“ (Erst- veröffentlichung im Jahr 1894) einen alten Brauch, in dem die Füssener Spitalkirche auch eine Rolle spielt. „Am 25. März 1805 ließen die unverheirateten Bur- schen das sog. Neujahr-Christ- kindlein in der hiesigen Spital- kirche beisetzen.“ Es gab wohl eine Zeitlang den Brauch, dass die Figur eines Christkindes von Füssener „Jünglingen“ in einem feierlichen Zug durch die Stadt getragen wurde. „Voraus waren 20 kostümierte Reiter; dann folgte ein schöner Wagen mit Musik, in demmehrere weißgekleidete Bur- schen das Christkindlein nach

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