Füssener Heimatzeitung Nr. 180

79 Füssener Heimatzeitung Nr. 180 vom Oktober 2019 Manfred Sattler Sattler, Jahrgang 1942, fing im Mai 1962 bei Josef Lorch an und blieb bei ihm circa zwanzig Jahre. Er hat seine Werkstatt in Horn bei Schwangau und arbeitet noch heute. Über hundert Kirchen sind von seiner Hand restauriert, vor allem Deckengemälde. Ihm ist auch die Restaurierung der Lourdes-Madonna gegenüber dem Portal des Füssener Kran- kenhauses zu verdanken. Und immer noch ist für ihn Sepp Lorch unübertroffen. „Lorch hatte ge- niale künstlerische Fähigkeiten. Ich kann ihm nicht das Wasser reichen. Er hatte vor allem die geniale Fähigkeit, Zeichnungen anzufertigen. Er zeichnete seine Figuren zuerst als Akt und zog sie dann an. Alle mussten Modell stehen, Posen einnehmen, ges- tikulieren und Lorch zeichnete sie ab.” Das soll er in einer un- glaublichen Geschwindigkeit und Präzision zuwege gebracht haben. Sattler verehrt ihn ähnlich wie Zeller, beide sehen in ihm ein Restaurator-Genie. „Sepp Lorch blühte immer auf, wenn er das Ortsschild von Füssen passierte und Füssen verließ und damit alle Sorgen hinter sich lassen konnte.” Ein besonders gutes Ver- hältnis hatte er mit dem ehema- ligen Bürgermeister OttoWanner. Damals wurde viel in der Stadt restauriert. Seiner Meinung nach hatte Sepp Lorch einfach auch ein Helfersyndrom. „Wenn der Wanner rief, kam er sofort und machte auch ganz viel ohne jeg- liche Bezahlung.” Manfred Satt- lers Herzensanliegen wäre ein Raum imMuseum, den man Josef Lorch widmet. Er selbst hat in all den Jahren alles gesammelt, was er über Sepp Lorch finden konnte. Fortsetzung auf Seite 82  Manfred Sattler: Lorch hatte geniale künstlerische Fähigkeiten. Bild: Füssener Heimatzeitung

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