Füssener Heimatzeitung Nr. 180

Helmut Zeller Helmut Zeller, Jahrgang 1939, war 25 Jahre Restaurator unter Josef Lorch, bis er sich selbstständig machte. Heute arbeitet er von Kempten aus. Er war sozusagen in der Anfangszeit, Anfang der 60er Jahre, dabei. Mit Lorch hat er unter anderem am Weinstadl in München (ältestes Haus Mün- chens), in Füssen am Hohen Schloss, am E-Werk den Neptun oder amBrannerturm in Konstanz (wunderschöner Renaissance- turm) gearbeitet, (als er mit Sepp Lorch gemeinsam im Heu über- nachtete.) „Lorch hatte große Aufträge vom Landesamt für Denkmalpflege, er war weithin bekannt als Koryphäe. Die Auf- träge, die er bekam, waren die schwierigsten! Das würde heute keiner mehr machen.” Eine seiner schönsten Arbeiten hatte er in St. Trudpert bei Freiburg, als er unter Lorch die Klosterkapelle ausmalte mit einem sechs Meter großen Christus auf der Weltkugel in der 400 qm großen Kuppel. Die Präzision Sepp Lorchs war für Helmut Zeller das Beeindru- ckendste und hat ihn tief geprägt. Und heute noch, wenn er ein Bild restauriert, nimmt er sich diese Präzision als Vorbild. In der da- maligenWerkstatt im Refektorium des ehemaligen Klosters St. Mang gab es Biedermeier-Kommoden mit Schubladen voller Skizzen, zum Teil noch aus Lorchs Akade- mie-Zeit in München unter Pro- fessor Nagel. Zeller meinte: „Ei- gentlich brauchte er die Akademie gar nicht, da er voller Ideen war. Künstlerisch war er ein Ass. Menschlich war er ein unheimlich gutmütiger, feiner Kerl.” 78 Füssener Heimatzeitung Nr. 180 vom Oktober 2019 Fortsetzung von Seite 77  Helmut Zeller, der Sepp Lorch für genial hält. Bild: Füssener Heimatzeitung

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