Füssener Heimatzeitung Nr. 180

30 Füssener Heimatzeitung Nr. 180 vom Oktober 2019 Die Wetzsteinmacher aus dem Ammergebirge Was gibt es schlimmeres als ein stumpfes Messer in der Küche? Jeder kennt den Ärger, den ein stumpfes Schneidewerkzeug und ein unwirksamer Schleifstein mit sich bringen. So ähnlich erging es bestimmt auch den Bauern mit ihren Sicheln und Sensen, die stets gewetzt sein mussten. Stumpfes Werkzeug konnte man sich nicht erlauben. Und doch gerät er heute immer mehr in Ver- gessenheit, der gute alte Wetzstein aus dem Ammergebirge. Abgelöst von billig produzierten Wetzstählen aus China und synthetisch hergestellten Wetz- steinen, die nun mehr aus dem Labor kommen als aus geübter Hand wie in alter Zeit. In ganz Europa war er berühmt geworden für seine ausgesprochen gute Qualität. Kein Hof oder Handwerk konnte es sich leisten, auf dieses mühevoll von Hand verarbeitete Gestein zu verzichten. Heute ist es leider nur noch ein weiteres Handwerk, das dem Fortschritt zum Opfer fiel und nach der Industrialisierung gänzlich zum Erliegen kam. Ein Bericht von Ismael Seer Serie: Halblech (Buching und Trauchgau)  Das „Stoaheigl“ (Unterammergauer Wetzsteinmacher) Denkmal am Wetzsteinmacher-Brunnen auf dem Dorfplatz in Unterammergau. Bild: Füssener Heimatzeitung

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