Füssener Heimatzeitung Nr. 180

174 Füssener Heimatzeitung Nr. 180 vom Oktober 2019 Wo kräht der Hahn? In loser Folge will die Heimatzeitung versteckte und vielleicht auf den ersten Blick unscheinbare Kleinode, vor allem aus der Füssener Altstadt, vorstellen. Oftmals geht man seit Jahren oder sogar Jahrzehnten an solchen Schätzen vorbei, ohne dass man sie bewusst wahrnimmt. Begeben Sie sich mit der Hei- matzeitung auf eine Schatzsuche in verborgene Winkel unserer schönen Stadt und entdecken Sie kleine und große, versteckte und rätselhafte, in jedem Fall aber lohnende Schätze mit einer spannenden Geschichte, ... Ein Bericht von Magdalena Kienzle Serie: Heimaträtsel - Versteckte Füssener Kleinode  Kikeriki - wo sieht man diesen prächtigen Wet- terhahn in der Füssener Altstadt? Bild: Füssener Heimatzeitung Woher pfeift der Wind? Bei unserem heutigen Heimaträtsel müssen Sie Ihren Blick hoch hinaus über die Dächer der Füs- sener Altstadt schweifen lassen, um das Objekt dieses Monats in Augenschein nehmen zu können: Einen guten alten Wetterhahn, noch dazu ein prächtiges, vergoldetes Exemplar - wo findet man heute noch so etwas? Kaum jemand setzt sich den Wetterhahn noch auf das Dach seines Hauses; wozu auch, in Zeiten der geradezu minütlich ak- tualisierten Wettervorhersagen im Internet, im Fernsehen und Radio? Da muss man nicht erst mühsam seinen Blick nach oben richten, um die Windrichtung bestimmen zu können und daraus dann eine Wettervorhersage abzuleiten. Vielen ist kaum mehr bekannt, dass der Wetterhahn ur- sprünglich ein reiner Windrichtungsanzeiger war. Wenn wir ihn heute noch vereinzelt auf Hausdächern finden, ist er meist ein reines Schmuckelement. Religiöser Hintergrund Dass Wetterhähne immer noch auf vielen Kirchen zu finden sind, dürfte wohl seinen Ursprung im Evangelium des Matthäus, Kapitel 26, Vers 75 ha- ben: „Da dachte Petrus an die Worte Jesu, da er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähen wird, wirst du mich dreimal verleugnen, ...“ Petrus schämte sich ob seines feigen Verhaltens und zog aus dieser