Füssener Heimatzeitung Nr. 178

115 Füssener Heimatzeitung Nr. 178 vom August 2019 Auflösung Serie: Heimaträtsel Auflösung des Heimaträtsels aus der Juni-Ausgabe der Füssener Heimatzeitung, Nr. 177, Ein imposantes Haupt Krippkirche Das imposante Stuck-Antlitz ziert das Eingangsportal der Krippkirche am nördlichen Ende der Reichen- straße gegenüber der Öffnung zur Schrannengasse. Jeder Besucher, der dem geschäftigen Treiben in der Reichenstraße für einen Moment entfliehen will, betritt unter seinen wachsamen Augen das kleine Gotteshaus, das sich harmonisch in die Fassadenzeile der Reichenstraße eingliedert. Die geläufige Bezeichnung "Krippkirche" ist auf das Gemälde des Hochaltars mit einer Darstellung der Geburt Christi zurückzuführen. Der eigentliche Name der Kirche ist jedoch St. Nikolaus, nach dem Patrozinium des Gotteshauses am 6. Dezember, dem Tag des Heiligen Nikolaus von Myra. Bilder: Füssener Heimatzeitung Ein Herkomer-Bau In der heutigen Form wurde die Kirche 1717 von Jo- hann Jakob Herkomer geschaffen, dem Baumeister, der auch für die umfassende Neugestaltung des Benediktinerklosters und der Stadtpfarrkirche St. Mang verantwortlich zeichnet. Da Herkomer jedoch schon wenigeWochen nach Beginn der Bauarbeiten verstarb, wurde der Bau letztlich von seinem Neffen, Johann Georg Fischer, vollendet. Zuvor hat- ten in einem vergleichsweise unscheinbaren, ka- pellenartigen Vorgängerbau die Jesuiten und in Folge die Franziskaner an dieser Stelle Gottesdienste abgehalten. seiner Hausfassade verlieh. Auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbar, lohnt es sich doch, im Trubel der Altstadt einmal seinen Blick dort verweilen zu lassen. Machen Sie sich auf die Suche! ■ St. Nikolaus? Ob das wachsame Haupt über dem Eingangsportal den Heiligen Nikolaus darstellen soll, dürfte zweifelhaft sein. Dafür ist es ein wenig zu schlicht und stellt eher ein gestaltendes Fassadenele- ment dar. Derartige Stuck-Häupter finden sich häufig über den Ein- gangsportalen von Kapellen und Kirchen, gleichsam als Wächter über die Eintretenden und per- sönliches Willkommen.

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