Füssener Heimatzeitung Nr. 173

98 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019 Magische Kräfte In Ägypten wurden die Leichname mit Thymian einbalsamiert und es wurden Zweige beigelegt, um den Toten auf seiner Reise zu begleiten. Auch wurde das Kraut häufig in Tempeln zum reinigen- den Räuchern verwendet. Thymi- an fördert übersinnliche Fähig- keiten, und wirkt leicht halluzi- nogen und aphrodisierend. So wurde er auch bei verschiedens- ten Ritualen gern verwendet. Un- ter das Kopfkissen gelegt, sorgt er für erholsamen Schlaf und hält Alpträume fern. Im Frühling wäscht ein Reinigungsbad mit Majoran und Thymian alle Sorgen und Erkrankungen der Vergan- genheit fort. Wer einen Thymi- anzweig bei sich trägt, erhält die Gabe, Elfen zu sehen. Die magi- schen Eigenschaften des Thymi- ans sind Gesundheit, Heilung, Schlaf, Fleiß, übersinnliche Fä- higkeiten, Liebe, Reinigung und Mut. Er schützt vor Kummer, Leid und Pech. Thymian stärkt das Selbstbewusstsein. Wogegen hilft er eigentlich nicht? Thymian gilt weithin als sehr wirk- same Heilpflanze. Besonders bei Erkrankungen der Atemwege wird er eingesetzt, doch er hat noch zahlreiche weitere Anwendungs- gebiete. Er ist antibakteriell, an- tiviral, desinfizierend, antisep- tisch, Hustenreiz stillend, krampf- stillend, expektorierend, schleim- lösend und fördert äußerlich an- gewandt die Durchblutung. Er wird unter anderem bei Husten, Bronchitis, Asthma, Entzündun- gen des Mund- und Rachenrau- mes, Mandelentzündung, Schwä- che des Immunsystems, geistiger Schwäche, Erschöpfung und Stress, Angstzuständen, Alpträu- men, Akne und Hautproblemen, Magenbeschwerden und Verdau- ungsproblemen, Menstruations- problemen, Fuß- und Hautpilzen und zur Wundheilung eingesetzt. Und dies sind noch lang nicht alle heilkräftigen Wirkungen des Thymians. Ein ganzes Buch ließe sich allein darüber schreiben. Schon in der Antike wird der Thy- mian bei den Sumerern als Arz- neipflanze erwähnt und später verbreitet er sich über die Klos- tergärten der Benediktinermön- che in ganz Europa. Auch Hilde- gard von Bingen lobt ihn in ihren Schriften. Es lohnt sich also gleich doppelt, den duftenden Thymian als Gewürz in der Küche einzu- setzen, denn er ist nicht nur un- glaublich lecker, sondern auch so wahnsinnig gesund. Körper und Seele heilen Besonders interessant ist die ex- pektorierende Eigenschaft des Thymians. Das Verb expektorieren hat zwei Bedeutungen: Schleim auswerfen und Gefühle ausspre- chen. Dies zeigt ganz klar, was eine Krankheit auf seelischer Ebe- ne sagen will und dass eine Heil- pflanze wie der Thymian nicht nur physisch, sondern auch psy- chisch helfen will und kann. Er hilft unserem Körper Schleim aus- zuhusten und unserer Seele ver- Fortsetzung von Seite 97  Thymus vulgaris. Bild: Walther Otto Müller

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