Füssener Heimatzeitung Nr. 173

53 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019 solchen Zeiten des Schreckens und der grauenvollen Verwüstung, erhoben sich die wenigen Über- lebenden zum Neubeginn und oftmals kamen Menschen aus anderen Regionen dazu. Den Er- zählungen meiner Großeltern nach, die es ihrerseits von ihren Vorfahren erzählt bekamen, wur- den in Buching Bauern aus Süd- tirol angesiedelt. Als Indiz dafür habe ich persönlich nur das dunk- le Aussehen und den typischen, rauen Buchinger Dialekt finden können. Die ungewöhnlichen X- Wörter, wie etwa „necht znax“ (gestern Abend), das rachige „ch“, und Nachnamen wie „Et- schmann“ (der Mann von der Etsch, Fluss in Südtirol), geben einen Hinweis auf die Herkunft der Vorfahren. Buchinger Sturschädel Und diesen Menschen zolle ich meinen größten Respekt, nicht der Verzweiflung erlegen zu sein, sondern neuen Mutes und voller Hoffnung ihren neuen Lebensweg begonnen zu haben. Sie bauten ihr Leben wieder auf und gaben sich ihrem Schicksal hin, wohl in dem tiefen Glauben, dass Gott sie auf den richtigen Weg führt. Nur ein bisschen hat sich diese Schreckenszeit aus den Zellen jener Vorfahren überliefert. Da meine mütterlichen Vorfahren von diesen Menschen abstam- men, meine ich manchmal in der dickköpfigen Sturheit und dem Misstrauen Fremdem gegenüber einen Hauch aus dieser frühen Lebensprägung zu spüren. ■

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