Füssener Heimatzeitung Nr. 173

109 Füssener Heimatzeitung Nr. 173 vom April 2019  Referent Hans Geyer. Bildquelle: Elisabeth Wintergerst Fortsetzung auf Seite 114 waldsee, Schwansee und Weis- sensee ist so eine abwechslungs- reiche Landschaft erhalten ge- blieben. Die meisten der bisher nicht bekannten und im Unter- grund verborgenen Zeugnisse der Eiszeit sind erst durch die viel- seitigen modernen Bau- und Er- schließungs-Tätigkeiten bekannt geworden, deren Auswertungen auch die Inhalte der Publikatio- nen von Hans Geyer darstellen, die das Ostallgäu in einem an- deren Licht erscheinen lassen. Ewiges Eis? Im Zusammenhang mit den Glet- schern wird oft das Schlagwort vom „Ewigen Eis” verwendet, doch Hans Geyer zeigte auf, dass es abgesehen von den großen Vergletscherungszeiten, die nach den Flüssen Günz, Mindel, Riss und Würm benannt sind, es auch viele Klimaschwankungen und kleine Eiszeiten gegeben hat. Die letzte davon hat um das Jahr 1500 begonnen, hatte ihren Hö- hepunkt um das Jahr 1800 und ist derzeit am Ausklingen. Dies führt Geyer zu der Feststellung, dass die meisten der europäi- schen Gletscher erst rund 500 Jahre alt sind. Die Lechschlucht am Illasberg entstand nach der jüngsten Eiszeit (Würmeiszeit), die vor 115 000 Jahren begann und 100 000 Jahre dauerte. Rätselhafte Vergletscherung Darüber, wie Eiszeiten entstehen, gibt es viele Theorien. Warum wird es kälter, wie entstehen Kli- maschwankungen - letztlich ist das ungeklärt. Viele Faktoren spielen da eine Rolle. Hans Geyer ist der Auffassung, dass dabei den Stürmen bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wor- den ist. Denn die Stürme führen zu Schneeverwehungen und Schneeansammlungen, die noch zum normalen Niederschlagsvo- lumen dazugerechnet werden müssen. Dieser zusätzliche Schnee nährt den Gletscher über die Abschmelzung hinaus und

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