Füssener Heimatzeitung Nr. 166

176 Füssener Heimatzeitung Nr. 166 vom Dezember 2018 / I Fortsetzung auf Seite 178 In jedem Haus hatte Weihnachten seine ganz eigene Stimmung. Diese konnte von vielen Faktoren abhän- gen. Wie war das Familienleben? Gab es überhaupt Lust, zu feiern? Wie lange mussten die Eltern im Geschäft arbeiten? Bei Betrachtung der altenWeihnachtsberichte kann jedenfalls festgestellt werden, dass um Weihnachten bei weitem nicht das Brimborium gemacht wurde, wie es heute der Fall ist. Die Men- schen waren mit sich und ihrer Le- benssituation in einem realistischen Kontakt, über den nicht mit über- steigerten Geschenken und deren aufgeplusterten emotionalen Bot- schaften hinweggetäuscht werden sollte. Daher wurde bei der Bäckerei Söhner in der Füssener Ritterstraße in den vierziger Jahren aus dem Weihnachtsfest auch nicht mehr gemacht, als es eben war. Es ver- hielt sich eher nüchtern, die Fami- liensituation war nicht gerade die harmonischste und daraus machte man auch an Weihnachten keinen Hehl. Trotzdemverbrachteman den Abend zusammen, auch wenn es sich vielleicht etwas nüchterner als in manch anderen Häusern anfühl- te. Beim Bäcker Söhner Ein Bericht von Ulrike Driendl-Piepenburg Serie: Weihnachten – wie es früher war  Der Lechuferweg in Füssen. Solche Schneehaufen sind heute eine Seltenheit. Bild: privat

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==