Füssener Heimatzeitung Nr. 159

45 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 Stadtbrunnen, Brunnen an der Krippkirche, auf dem Brotmarkt, am Anfang und am Ende der Dre- hergasse, in der Floßergasse, in der Mitte der Spitalgasse, am Ende der Ritterstraße, vor dem Bürgerspital und in der Hinteren Gasse. Ein mancher mag sich vielleicht jetzt wundern, wieso in der Brunnengasse kein Brun- nen stand, da der Name dies doch nahe legen würde. Der Name kommt jedoch nicht von „Brunnen”, denn sie hieß bis 1646 „an der verbrünnen Gassen” und weist darauf hin, dass es diese Gasse in mehreren verhee- renden Bränden im 15. Jahrhun- dert sehr schwer getroffen hat. Wasserquellen im Faulenbacher Tal und in der Ziegelwies An den Nordhängen des Faulen- bacher Tals gab es mehrere Quel- len, welche in einer sogenannten „Brunnenstube” aufgefangen wurden. Von dort aus floss das Wasser mit leichtem Gefälle an den Hängen in Deicheln entlang des Baumgartens bis in die Stadt. Jedoch kam es immer wieder zu Streit zwischen dem Kloster St. Mang und der Füssener Stadt- verwaltung, da das Faulenbacher Tal damals dem Kloster gehörte. Es finden sich aber auch Doku- mente aus den Jahren 1574 und 1582, in denen Verträge über Wasserleitungen abgeschlossen wurden. Weitere Quelle Die innere und äußere Lechvor- stadt, also Spitalgasse, Floßer- gasse, Schwangauer Straße und Tiroler Straße, wurde allerdings von einer weiteren Quelle in der Ziegelwies versorgt. In sehr kalten Wintern musste die Bevölkerung immer wieder auf das Wasser vom Lech zurückgreifen und es dort holen, da die Wasserleitun- gen wegen Kälte regelmäßig ein- froren. Der Lech war bis zuletzt ein lebenswichtiger und geliebter Wasserspender. ■ Quellen und Recherche: Stadtarchiv Füssen  Blick in die Reichenstraße mit altem Stadtbrunnen, Quelle: Stadtarchiv Füssen, Schradler Fortsetzung von Seite 43

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