Füssener Heimatzeitung Nr. 159

39 Füssener Heimatzeitung Nr. 159 vom Juli 2018 gilt sie als „Kleinkinderbaum”, aus dem die Neu- geborenen kommen. In Rumänien wird das Vieh unter Buchen getrieben, um es fruchtbar zu machen. In Schweden und England legt man zuWeihnachten ein großes Buchenscheit ins Feuer und verstreut dann im Frühjahr die Asche dieses Julblocks auf den Feldern, um sie zu segnen. Die Germanen ritzten bei Krankheiten Runen in den Stamm der Buche und erbaten auf diese Weise ihre heilkräftige Hilfe. Auch die Tradition, die Namen des Geliebten in die Rinde eines Baumes zu ritzen, ist ein alter Bindezauber der Buche, die Mädchen sicherten sich so die Liebe ihres Auserwählten. Ein Buchen- blatt mit einem T beschrieben, galt weit verbreitet als Schutz gegen böse Zauber, Krankheiten und schlechte Energien. Liebevolle Beziehungen Buchen sind sehr soziale Bäume, sie schließen Freundschaften, kommunizieren viel und helfen auch einander, geht es einem Baum im Wald schlecht. Zum Beispiel werden abgeschlagene Stümpfe, die wieder treiben, von umliegenden Bu- chen versorgt und gepflegt. Oder bei Stürmen be- wegen sie sich so, dass sie einander abstützen können. Und es kommt sogar vor, dass zwei Bu- chenseelen so stark miteinander verbunden sind, dass wenn eine der beiden gefällt wird, die andere auch stirbt. ■  Das frische Grün der Buchenblätter im Frühjahr Name : Rotbuche Lateinischer Name : Fagus sylvatica Anzahl der Arten : ca. 250 Buchenarten Verbreitungsgebiet : Europa, Nordamerika, Asien Früchte : Bucheckern Blütezeit : April-Mai Höhe : 30-40 m Alter : meist 200 - 300 Jahre Info-Kasten

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