Füssener Heimatzeitung Nr. 158

140 Füssener Heimatzeitung Nr. 158 vom Juni 2018 eines Film herauszuarbeiten und sichtbar zu ma- chen, niemals hat sie den Anspruch einer ab- schließenden Beurteilung, da das emotionale Ge- schehen beim Betrachten eines Filmes demWandel der eigenen Persönlichkeitsentwicklung und der eigenen Stimmungen unterliegt. Und letztlich kann eine Meinung doch erst gebildet werden, nachdem man sich den Film selber angeschaut hat. Hier folgt also die erste Filmbesprechung: Das Span- nungsfeld zwischen „toter Welt“ und Paradies. „Der Smaragdwald“ - Abenteuer-Film nach einer wahren Begebenheit Der Smaragdwald ist ein Spielfilm, den man viele Male sehen kann, weil er einen berührt und vor al- lem zum Hinfühlen und Nachdenken bringt. Er stammt aus dem Jahr 1985, ist also schon ein älterer Film, doch ist er heute auch noch sehr se- henswert. Der Film beruht auf dem Artikel „Long Hunt for Son Ends in Succes, But …“, einer wahren Geschichte, die am 8. Oktober 1972 von dem Jour- nalisten Leonard Greenwood in der Los Angeles Times veröffentlicht wurde. Diese Geschichte war die Inspiration für den Regisseur John Boorman. Der „Smaragdwald“ behandelt vor allem einen Konflikt zwischen Ureinwohnern, die ihre Heimat im Regenwald haben, und Menschen, die das Zu- hause dieser Ureinwohner durch kaltherzigen Raub- bau im Amazonasgebiet zerstören. Der Hauptdar- steller ist der Junge Tommen, der aus der zivilisierten Welt, die die Ureinwohner „tote Welt“ nennen, stammt, im Urwald verlorengegangen ist und von einem Stamm gefunden wurde. Dort wächst er auf, dort erlebt er die tiefe, spirituelle Verbundenheit der Dorfbewohner mit allem, mit den Ahnen, mit den Tieren, mit den Menschen, den Pflanzen, den anderen Welten. Und er will nicht mehr zurück in die „tote Welt“. Um dieses Geschehen rankt sich ein spannender Abenteuerfilm, mit Verbrechern im Urwald, Bau eines naturzerstörenden Staudam- mes, der alles gefährdet, und ein Bordell, in das die Stammesfrauen verschleppt werden. Das Ende ist ein fulminanter Höhepunkt spirituellen, empa- thischen Zusammenspiels aller lebendigen Kräfte, Menschen und Tiere des Urwalds mit einem über- Fortsetzung von Seite 139  Der Film beruht auf einer wahren Geschichte, die 1972 in der Los Angeles Times von dem Journalisten Leonard Greenwood veröffentlicht wurde - Bildquelle: STUDIOCANAL  Der junge Tommen erlebt im Stamm tiefe Verbundenheit - Bildquelle: STUDIOCANAL

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