Füssener Heimatzeitung Nr. 157 Auszug für Print

16 Füssener Heimatzeitung Print-Version Nr. 157 vom Juni 2018 sie wirklich gemeint ist und er keine Phrasen von sich gibt. Er schaffte es in seiner liebevollen Art, dass die Frauen sich einfach extrem gemeint gefühlt haben und einfach nicht zweifelten. Bei- spielsweise schrieb er in Bars auch oft auf die Bierdeckel kleine Liebesbriefe und romantische Nachrichten für Frauen und schmiss diese dann den Frauen zu, deren Herzen schnell zu schmelzen begannen, weil sie Hardys Leidenschaft in jedem seiner Worte spürten. Der berühmte Stolperer Dann gab es noch den berühmten Stolperer, bei dem Hardy schon von der Ferne einen Blick auf eine bestimmte Frau geworfen hatte und dann langsam auf sie zuging und kurz bevor sich ihre Wege dann tatsächlich kreuzten, stolperte er, natürlich ganz zu- fällig, genau dieser Frau in die Arme und diese musste ihn un- weigerlich auffangen, sodass sich ihre beiden Körper berührten und ein Kontakt auf jeden Fall zu- stande kommen musste. Er ver- wickelte die Frau natürlich danach in ein so spannendes und tief- gründiges Gespräch, dass diese dann nur noch an seinen Lippen klebte. Wer wird ihn retten? So jetzt kommen wir doch lang- sam zum krönenden Abschluss und demvielleicht erfolgreichsten Flirt, den Hardy so praktizierte. Hat nicht jeder von uns einen Ehrgeiz in sich, den Wunsch, der Erlöser für jemanden zu sein, die Sehnsucht, jemand anderen glücklich zu machen und die ein- zige Ausnahme zu sein? Oh ja. Das wusste unser Flirt-Meister Hardy natürlich auch und kam schnell zu der Erkenntnis, dass er einfach nur genau diese Ge- fühle in Menschen erwecken musste, um sie erobern zu kön- nen. Was ihm auch nicht sehr schwer fiel, denn alles, was er den Frauen sagte, entsprach auch der Wahrheit. Dabei erzählte er den Frauen leidenschaftlich gern, was er für ein beziehungsunfä- higer Typ ist und dass er jede nur unglücklich macht und er ein- fach nicht in der Lage dazu ist, eine Beziehung zu führen. Glaub- würdig vermittelte er, dass einfach zu wenig Gefühle in ihm erweckt werden, er beschrieb es auch als einen Fluch, der ihn quälte. Er führte ohne Ende aus, dass man sich wirklich nicht auf ihn ein- lassen sollte, dass es keine ein- zige Frau bis jetzt geschafft hat und er so unendlich unfähig ist und dabei vermittelte er der Frau natürlich seine tiefe Sehnsucht, dass es doch endlich besser wer- den könnte, dass er es vielleicht  Auf wen hat Hardy da schon wieder einen Blick geworfen? Fortsetzung von Seite 15

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