Füssener Heimatzeitung Nr. 269
Am frühen Morgen des 4. September 1546 liegt der Falkenberg still über dem Lechtal. Dann zerreißt ein Donner die Luft: „eine Kugel zum Morgengruß“ – so überliefert es die Chronik. Von der frisch aufgeworfenen Schanze feuern sieben Geschütze hinüber auf Ehrenberg. Tiroler schießen auf die eigene Festung. Rauchfahnen stehen über dem Schlosskopf, Gestein splittert, Balken bersten. Zwei Tage später ist die Burg sturmreif. Was wie ein Paradox wirkt, erzählt die dramatische Geschichte einer Grenzlandschaft, die zwischen Glaubenskampf, Fürstenmacht und großer Politik zerrieben wurde – und doch ihren Atem be- wahrte. „Eine Kugel zum Morgengruß“ Ein Bericht von Friedrich Hemmerling Serie: Heimatgeschichte Wie das Außerfern im Schmalkaldischen Krieg und im Fürstenaufstand zum Spielball der Mächte wurde Rückeroberung Ehrenbergs: Die Tiroler beschießen vom Falkenberg aus ihre eigene Burg. Blick von Heiterwang. Aquarell von „Meister HP”, undatiert. Bild: Museum im Grünen Haus
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==