Füssener Heimatzeitung Nr. 266
172 Füssener Heimatzeitung Nr. 266 vom August 2025 Eugène-Rose de Beauharnais - ohne ihn gäbe es kein Königreich Bayern Serie: König Ludwig II. von Bayern Ein Bericht von Undine Barrasch Zum 200. Todestag von Eugène-Rose de Beauharnais veranstaltete der Freun- deskreis Leuchtenberg e.V. die Ausstellung „Ein freier Geist, im Wandel treu”. Diese kam nun im Frühjahr 2025 auch nach Hohenschwangau. Der Titel trifft den Charakter des Mannes ganz gut, denn Eugène-Rose de Beauharnais war aus tiefstem Herzen treu. Geboren am 03. September 1781 in Paris und einem alten französischen Adelsgeschlecht entsprungen, war er mit gerade einmal acht Jahren der Französischen Revolution ausgesetzt. Sein Vater Alexandre Vicomte de Beauharnais wurde inhaftiert und im Jahr 1794 guillotiniert. Seine Mutter Marie Josèphe Rose de Tascher de la Pagerie konnte sich nur durch ihre guten Beziehungen wieder aus dem Gefängnis befreien. Fortsetzung auf Seite 174 Mit 13 Jahren ging er zum Militär Rose oder Joséphine, wie sie spä- ter nach ihrem zweiten Namen von Napoléon Bonaparte genannt wurde, lernte diesen im Jahre 1795 in Paris kennen. Napoléon war von ihrer exotischen Aus- strahlung und ihrem unwider- stehlichen Charme sofort verzau- bert und heiratete sie schon ein Jahr später am 09. März 1796. Für Napoléon war dies ein Glücks- fall, denn der aufstrebende Ge- neral war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt und Joséphine hatte ein dichtes Beziehungsnetz zu den einflussreichen Persön- lichkeiten Paris’ geknüpft. Na- poléon nahm seine zwei Stief- kinder Eugène und Hortense sehr familiär auf, denn Joséphine hatte aus erster Ehe außerdem noch eine Tochter Hortense. Noch im Jahr der Hinrichtung seines Vaters Alexandre de Beauharnais be- gann Eugène seine militärische Laufbahn als persönlicher Adju- tant von Napoléon, den Eugène für seinen Mut, besonders im Ägyptenfeldzug, sehr bewunder- te. Napoléon adoptiert Eugène Sein Stiefvater kletterte immer weiter auf der Leiter der Macht und machte Eugène zum „Fürsten Frankreichs“ und zum „Staats- erzkanzler des Kaiserreichs” und, nachdem Napoléon sich Italien genommen hatte, setzte er seinen mittlerweile 24-jährigen Stiefsohn als Vizekönig ein. Dort residierte der treue Stiefsohn und regelte die italienischen Staatsgeschäfte. Währenddessen brach der Dritte Koalitionskrieg aus und Öster- reich drohte Bayern, welches sich „Ein freier Geist, im Wandel treu“
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