Füssener Heimatzeitung Nr. 264
182 Füssener Heimatzeitung Nr. 264 vom Juni 2025 / II Serie: König Ludwig II. von Bayern Der Lapislazuli Ein Bericht von Afra Gaißmayer Ein Bayer kennt den Schmuckstein Lapislazuli mit seinem dunklen Blau und den goldenen Sprenkeln am ehesten aus der Verwendung, die König Ludwig II. von Bayern für diesen Stein hatte. Er gilt als der Lieblingsstein des geliebten Bayernmonarchen und fand bei ihm vor allem Verwendung in den unzähligen Geschenk-Ringen, bei denen oft ein goldenes „L” auf dem königlichen Blau des Lapislazuli umrahmt von kleinen Diamanten das Motiv war. Doch was hat es mit dem Stein auf sich, dem er so zugeneigt war, wie ist dessen Geschichte und war es vielleicht gar kein Zufall, dass König Ludwig II. diesen Stein so sehr liebte? Am Anfang war das Magma Die Bildung von Edelsteinen geht auf den Urknall der Erde selbst zurück. Als die Erdkugel sich aus einer Gaswolke zu einem Nebel aus Staub entwickelte und schließlich durch Zusammenzie- hen und Verdichten zu einem Feuerball wurde, bestand die Erde aus der heißen, zähen Glut, die immer noch einen Großteil unseres Planeten ausmacht: Mag- ma. Da es zum Erdkern hin immer heißer wird, ist diese flüssige Gesteinsmasse ständig in Bewe- gung, wird unter enormem Druck nach oben geschoben, kühlt dort wieder ab, wird dadurch schwerer und sinkt wieder zum Erdmittel- punkt. Während dieses Wand- lungsprozesses entstanden und entstehen die Gesteine und Mi- neralien, die wir heute überall auf der Erde bewundern können. Welche Geschichte steht hinter dem Lieblingsstein von König Ludwig II.? König Ludwig II. verschenkte viele solcher Geschenk-Ringe, bei denen ein goldenes L auf Lapislazuli steht und von Diamanten umringt ist. Diesen schenkte er einem hohen Beamten in Schloss Schliersee. Bild: Sammlung Sepp Schleicher
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