Füssener Heimatzeitung Nr. 263
153 Füssener Heimatzeitung Nr. 263 vom Juni 2025 Eine Welt voller Mord, Totschlag und Einschaltquoten Der aufmerksame Leser sieht hier vielleicht schon ein Muster: Wir Menschen sind einfach absolut fasziniert – ja fast schon besessen – von Gewalt, Mord und Totschlag. Die Brutalität in Filmen und spe- ziell in Serien nimmt extrem zu: Game of Thrones, Squid Game, The Last of Us – und viele mehr. Doch keine Angst, dieser Bericht wird keine biedere Abhandlung darüber, dass seit Lassie und Flipper nichts Gutes mehr produ- ziert wurde. Das Verlangen nach dem Dunklen Es scheint nur allzu menschlich zu sein, dass wir fast eine Art Verlangen nach Brutalität, Gewalt und Tod haben. Der Film, die Serie oder das Buch scheinen eine Art sicheres Ventil zu sein. Menschen haben seit Urzeiten aggressive Impulse, doch gerade in unserer westlichen Gesellschaft leben wir in einer Art Gewalt-Vakuum. Wir sind gut erzogen, lösen Kon- flikte mit Worten, halten uns an Regeln und vermeiden Konfron- tationen, wo es geht. Doch unsere urzeitlichen Instinkte sind nicht einfach verschwunden – sie schlummern in uns weiter. Ein sicherer Raum für dunkle Impulse Der Mensch hat seit jeher nicht nur das Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit, sondern auch nach Macht, Kontrolle und manchmal sogar Zerstörung. In einer zivili- sierten Welt, in der offene Ag- gression tabuisiert ist, suchen diese Impulse sich neue Wege – und finden sie oft in der Fiktion. Filme, Serien und Bücher bieten einen Raum, in dem wir unsere dunkleren Seiten erforschen kön- Es geht immer um Kontraste, so spielen Frauen und Kinder, die wir als besonders schützenswert sehen, in Horrorfilmen überproportionale Rollen. Bild: Pixabay Fortsetzung auf Seite 154
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