Füssener Heimatzeitung Nr. 263

138 Füssener Heimatzeitung Nr. 263 vom Juni 2025 Serie: Forggenseeaufstauung Ein Bericht von Monika Philipp Als die SS-Truppen Füssens am 28. April 1945 die Lechbrücke sprengten, um den Vormarsch der Alliierten am Alpenrand zu stoppen, wurde es brenzlig für die Füssener. Der amerikanische Kommandant verkündete, er würde die Stadt in Schutt und Asche legen und er ließ im Unteren Weidach gleich hinter dem „Hensel-Haus” neun Langrohrgeschütze großen Kalibers in Stellung gehen und eine Salve nach der anderen abfeuern. Unteres Weidach - Das versunkene Paradies Letzte Zeitzeugen erzählen - Teil 3  Hier, hinter dem Haus Fischer im Unteren Weidach, waren die Geschütze der Amerikaner stationiert. Bild: Broschüre „Das untere Weidach 1934-1954“ Edgar Fischer: Abenteuer und Gänsehaut pur! Jeder hatte so seine eigenen Er- lebnisse an demTag, als die Ame- rikaner in Füssen einmarschier- ten. Die „Unteren Weidächler” haben einiges aufnotiert und wei- tergegeben. Als Edgar Fischer - damals etwa fünfzehnjährig - mit einem halben Zentner Zucker, den er gerade im alten Stadtsaal erbeutet und auf seinem Fahrrad verstaut hatte, an dem auf der Augsburger Straße Richtung Sü- den fahrenden US-Panzer vorbei nach Hause strebte, ereignete sich etwas, was die bis dahin friedliche Lage abrupt änderte. Während der damalige Füssener Stadtkommandant Bäckermeister Söhner die ”Lazarett-Stadt” den Amis mit der Zusicherung über- gab, dass in der Stadt nicht ge- kämpft würde, detonierte keine 100 Meter von der Übergabekom- mission entfernt eine Sprengla- dung, welche die Lechbrücke zur Hälfte zerstörte. Gleich darauf haben die SS-ler mehr als die halbe Straße vor dem Maxsteg weggesprengt, um den Amerika- nern eine weitere Verfolgung in Richtung Innsbruck zu erschwe- ren. Das war dann der Moment, wo der amerikanische Komman- dant ankündigte, er würde die

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