Füssener Heimatzeitung Nr. 262
78 Füssener Heimatzeitung Nr. 262 vom Mai 2025 Die Lehmgrube bei der Hammerschmiede in der Gemeinde Pforzen hält viele Überraschungen bereit. So wurde eine weitere Menschenaffenart im Erdreich entdeckt. Dass zwei Menschenaffenarten auf so engem Raum nebeneinander leben, ist äußerst selten. Uns allen ist „Udo” bekannt, doch er hatte noch einen Zeitgenossen, sein Name ist Buronius und er ist der kleinste bekannte Men- schenaffe. Was man von ihm gefunden hat? Einen 7,7 Millimeter kleinen Zahn, der uns gigantische Einblicke in die damalige Zeit verschafft. Eine Zeitreise, die uns zwölf Millionen Jahre zurückblicken lässt. Alles zeigt auf das Allgäu - Die Wiege der Menschheit Ein Bericht von Florentine Wintergerst Serie: Danuvius Guggenmosi Er war Vegetarier „Buronius manfredschmidi” ist sein voller Name, er wurde in un- mittelbarer Nähe zu Danuvius guggenmosi, genannt „Udo“, ge- borgen. Buronius war kleiner als Udo, lebte vermutlich auf Bäumen und ernährte sich vegetarisch. Dieser Fund zeigt, dass die Di- versität und Ökologie der Men- schenaffen in Europa um einiges vielschichtiger und komplexer ist als bisher gedacht. Bekannt wur- de der Fund, an dem ein interna- tionales Forschungsteambeteiligt war, am 07. Juni 2024. Entdeckt wurden eine Kniescheibe von Bu- ronius und zwei Zähne von ihm. Anhand von Ablagerungen kann man erkennen, dass beide Men- schenaffen zur gleichen Zeit leb- Buronius manfredschmidi, eine Menschenaffenart Ein Zahn von Buronius, der nur 7,7 Millimeter groß ist, gibt tiefe Einblicke in seine Lebensweise vor zwölf Millionen Jahren. Bild: Uni Tübingen Fortsetzung auf Seite 80
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