Füssener Heimatzeitung Nr. 262
125 Füssener Heimatzeitung Nr. 262 vom Mai 2025 Emma Ebner, geb. Reiser Auch Emma Ebner, geb. Reiser, die mittlerweile achtundachtzig Jahre alt ist, erlebte ihre Kindheit im Unteren Weidach wunder- schön, ja paradiesisch. „Vor der Haustüre unserer Elternhäuser gab’s große bunte Blumenwiesen, ja geradezu einen Blumentep- pich, dahinter der artenreiche Mischwald, mit viel Wild.” Dort wuchsen noch der seltene Alm- rausch und große Flächen Enzian. Es waren die Lechauen. „AmMut- tertag steckten wir Kinder große Teller mit Moos und Enzian als Geschenk, kaufen konnten wir nichts, damals gab’s noch kein Taschengeld." Es wurde damals schon an Gäste vermietet (Kraft durch Freude). Auch ihre Mutter hat vermietet, sodass imSommer die ganze Familie auf ihre Zimmer verzichten musste, imWohnzim- mer gefrühstückt wurde und die Kinder leise sein mussten. Wie freute man sich da auf den Herbst, wenn die Fremden wieder weg waren. „Und wir Kinder muss- ten sie mit dem Handwagen vom Bahnhof abholen und hinfahren.” Versorgt haben sie sich über ihren großen Garten, den alle im Wei- dach hatten. Und gerade in den Kriegsjahren hat das viele Fami- lien gerettet. Da wurden Ziegen, Hühner und manches Schwein gehalten. Mit der Schaufel begonnen Die Reisers hatten ihren ganzen Grund für das Hausmit der Schau- fel ausgegraben. Da weiß man, wie viel Schweiß und Herzblut in so einemHaus stecken. Der Vater war schon im Ersten Weltkrieg an der Somme und in Verdun und hat es überlebt, um dann erleben zu müssen, wie ihm zu- erst die Inflation alles wegnahm Zeitzeugen bei der Veranstaltung vom November 2024: v.l.n.r. Emma Ebner, geb. Reiser, Resi Kümmerle, Elfriede Brumme, geb. Sattelberger. Bild: Füssener Heimatzeitung Fortsetzung auf Seite 126
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