Füssener Heimatzeitung Nr. 262
102 Füssener Heimatzeitung Nr. 262 vom Mai 2025 hung, die damals üblich war. Sigmund war das äl- teste Kind, ihm folgten Maria Anna 1848, Adolf 1848, Johanna 1852, Theodor 1853, Albert 1853, Theresia 1857. Albert übernahm die elterliche Land- wirtschaft in Maria-Rain, die sein Vater neben sei- nem Unternehmen noch betrieb. Der Druck wird immens gewesen sein, da es Sigmund als ältestem Sohn vorbestimmt war, die Firma irgendwann zu übernehmen. Sein Vater Clemens Riefler war bereits ein erfolgreicher Erfinder und Unternehmer, er gründete die Firma Riefler im Jahr 1841. Er erfand den Zirkelkopfgriff, der heute noch an allen Zirkeln vorhanden ist. Als ältester Sohn eines großen Er- finders aufzuwachsen war bestimmt nicht immer einfach, damals konnte man nicht ahnen, dass Sigmund noch der viel größere Erfinder werden würde. Ausbildung und Hochzeit Sigmund Riefler besuchte die Gewerbeschule in Kaufbeuren und bildete sich im väterlichen Betrieb praktisch als Mechaniker aus. Er studierte an- schließend an der Technischen Hochschule in Mün- chen Mathematik, Geodäsie und Maschinenbau und an der Universität München Physik, Mathematik und Astronomie. Sigmund war sehr wissbegierig, überall waren neue Felder, in die er sich stürzen und immer neues Wissen anhäufen konnte. Wis- senschaft und Forschung waren der absolute Mit- telpunkt seines Lebens. Er erlernte Englisch und Französisch und begann als Landvermesser in Schleswig bei der Königlich Preußischen Landes- vermessung zu arbeiten. Sechs Jahre arbeitete er dort, bis ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters erreichte, wodurch klar war, dass er die Firma mit zweien seiner Brüder übernehmen musste. Seine Brüder Theodor und Adolf übernahmen das Tech- Clemens Riefler, Sigmunds Vater. Bild: Nesselwanger Heimathaus Sigmund Riefler. Bild: Nesselwanger Heimathaus Fortsetzung von Seite 101
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