Füssener Heimatzeitung Nr. 261

150 Füssener Heimatzeitung Nr. 261 vom April 2025 Begeisterung für die heimische Natur Haft erzählte zu Beginn des Vor- trags, dass er am Anfang seines Berufslebens als Naturfilmer auf der ganzen Welt tätig war. Er reiste von Neuseeland nach Afri- ka, um faszinierende Aufnahmen zu machen. Doch mit der Zeit merkte er, dass sich auch direkt vor seiner Haustüre faszinierende Natur befindet, wenn man nur genau genug hinsah. Er begann sich immer mehr für die heimi- sche Landschaft zu begeistern und beschäftigte sich ausführlich mit den Wäldern und Landschaf- ten von Mitteleuropa. Auf seinen Serie: Schutz für Mensch, Natur und Umwelt Preisgekrönter Naturfilmer Jan Haft im Schwangauer Schlossbrauhaus Ein Bericht von Raborne Gaißmayer Jan Haft ist, wie er selbst sagt, zu 49% Naturfilmer und zu 51% Naturschützer. Schon im Alter von sieben Jahren lebte er mit zahlreichen Tieren zusammen und drehte im Alter von zwölf Jahren einen Film über Schlangen. Ihn interessierte die Natur weltweit, doch insbesondere begeisterte er sich für die heimischen Pflanzen und Tiere. Jan Haft hat seitdem viele Dokumentarfilme herausgebracht und einige Bücher geschrieben. Ende des Jahres 2024 ist er auf Einladung von Bürgermeister Stefan Rinke nach Schwangau gekommen, um einen Vortrag zum Thema „Artenvielfalt in Wald und Offenland” zu halten. Wie sahen unsere Wälder in Mitteleuropa vor Tausenden Jahren aus? Wie kann Artenschutz heute aussehen? All diese Fragen beantwortete Jan Haft in einem zweistündigen Vortrag im großen Saal des Schlossbrauhauses. Der Saal war bis zum letzten Platz gefüllt, alle Besucher waren gespannt auf die Ausführungen des bekannten Naturschützers. Fortsetzung auf Seite 154  Die Bücher von Jan Haft begeistern seine immer größer werdende Fange- meinde. Bild: Jan Haft, Penguin Random House vielen Ausflügen als Filmer durch die heimische Natur bemerkte er, dass die Artenvielfalt am di- versesten und größten in natür- lichen Weidelandschaften war. Das bedeutet in Landschaften, die gemischt sind mit Baumgrup- pen und Lichtungen. In dieser Mischung aus Wald und Wiese geht es vielen heimischen Tieren am besten. Haft beobachtete in solchen Gegenden Vogelarten, die schon fast ausgestorben wa- ren, aber sich hier wunderbar vermehrten. Doch wieso existie- ren heutzutage kaum noch solche Offenlandschaften? Große Säugetiere Große Säugetiere wie der euro- päische Waldelefant waren vor vielen Tausenden Jahren keine Seltenheit in unseren Regionen. Löwen jagten Riesenhirsche und Wollnashörner trotteten durch blühende Offenlandschaften. Die Diversität an Tieren war damals größer als sie es heute in Afrika ist. Durch den Menschen ver-

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