Füssener Heimatzeitung Nr. 260
147 Füssener Heimatzeitung Nr. 260 vom März 2025 Die Genauigkeit lässt auch heute noch zu wünschen übrig Tatsächlich enden fast alle Nach- richtensendungen mit einer Prog- nose für das Wetter. Es gibt eine ganze Industrie, die Wettermo- delle entwickelt, Satelliten ins All schickt und Forschungsflug- zeuge um den Globus fliegen lässt. Und wofür das alles? Für einen Wetterbericht, der oft nur zu etwa dreißig Prozent zutrifft. Wissenschaftliche Studien und statistische Analysen zeigen, dass Wettervorhersagen in den letzten Jahrzehnten präziser geworden sind, aber die Genauigkeit lässt auch heute noch zu wünschen übrig. Für den Zeitraum von fünf bis sieben Tagen sinkt die Ge- nauigkeit auf unter 60 Prozent. Jedes Mal, wenn man zu zweit oder in einer Gruppe unterwegs ist und Regen einsetzt, gibt es diesen einen in der Gruppe, der prüfend die Handfläche gen Him- mel hält und in prophetischem Ton sagt: „Es fängt an zu regnen“, als ob wir das nicht alle selbst bemerken würden. Dabei ist es faszinierend, dass wir demWetter immer noch so eine große Be- deutung beimessen, obwohl es für die meisten Menschen eigent- lich keine große Rolle spielt. Laut einer Umfrage des deutschen Wetterdienstes (DWD) aus dem Jahr 2020, gaben 90 Prozent der Befragten an, dass sie „unab- hängig vom Wetter“ ihren Alltag gestalten. Wir verbringen den überwiegenden Teil unseres Le- bens drinnen – die kurzen Wege vonWohnung zum Auto und Auto zum Büro mal abgezogen. Wir le- ben in einer Welt, die von Hei- zungen und Klimaanlagen be- herrscht wird, in der das aktuelle Wetter keine große Rolle spielt. Fortsetzung auf Seite 148 Gerade in der Stadt ist man den Elementen so gut wie gar nicht mehr ausgesetzt. Bild: Pixabay
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