Füssener Heimatzeitung Nr. 257

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 257 vom Dezember 2024  In seiner Zeit als Stickereizeichner in Aschaffenburg hat Alfred Fleckenstein diese Fahne entworfen. Bild: Alfred Fleckenstein Fortsetzung von Seite 1 Mit den Weihnachtskrippen in die Seele des Betrachters Mit der Kunst werden seelische, empathische Gefühle ausgelöst, von denen der Ergriffene noch lange Zeit zehren kann. Eine sol- che Begabung kann nicht genug wertgeschätzt werden. Alfred Fle- ckenstein ist ein solcher Künstler, der mit der detailreichen Gestal- tung seiner Weihnachtskrippen in der Seele des Betrachters die Stimmung vom Leben und Ster- ben Jesu Christi zum Klingen bringt. Schon als Stickereizeichner herausragend Alfred Fleckenstein wurde am 28. Juni 1947 in Aschaffenburg ge- boren. Bei einem Mann, der so wunderschöne Krippen bauen und gestalten kann, fragt man sich unwillkürlich, ob ihm diese Gabe möglicherweise in die Wie- ge gelegt worden ist. Hat er die künstlerische Ader von den Eltern mitbekommen? Sein Vater und sein Onkel waren musikalisch, ja, sie spielten in ihrer Band, aber eine außergewöhnliche künstlerische Begabung kann an- sonsten in seiner Familie nicht gefunden werden. Dieses Talent hat er aus sich heraus geschaffen. Nach der Schule ging er in die Lehre als Stickereizeichner im nahe gelegenen Stockstadt. Er lernte dort Motive zu designen, Entwürfe, Skizzen und Zeichnun- gen für Fahnen, Wappen oder auch Tischdecken zu gestalten und bei der Abschlussprüfung stach er mit seinem außerordent- lichen Talent auf diesem Gebiet besonders hervor. „Der Blitz hat bei mir eingeschlagen ...“ Seit seiner Jugend kam er immer wieder ins Allgäu an den Grün- tensee zum Zelten. Weil gerade beim Zelten aber immer so schlechtes Wetter war, kam er zusätzlich noch unterm Jahr im- mer wieder zum Urlaub machen hierher. Die Gegend hat ihn ge- radezu magisch angezogen, die Berge, die Kulisse inspirierten ihn. Um Krippenbauer zu werden, muss man schon einer sehr ex- travaganten Berufung folgen. Wie kam er zu dieser Leidenschaft? Bei Alfred Fleckenstein hat es wie ein Blitz eingeschlagen, als ihm klar wurde, dass er dieser Tätigkeit, die zuerst als ein Hobby begann, nachgehen wollte. „Der Blitz hat bei mir eingeschlagen, als ich zum ersten Mal auf einer Krippenausstellung in Miltenberg bei den Bamberger Krippenfreun- den war“, meint er dazu. Seit diesem Moment, das war in den 70er- Jahren, hat es ihn „gepackt und nicht wieder losgelassen“. Nach besagter Ausstellung baute er seinen ersten alpenländischen Krippenstall für seine Familie. Er besuchte Krippenbauer in Ober- ammergau und anderen Regio-

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