Füssener Heimatzeitung Nr. 257

188 Füssener Heimatzeitung Nr. 257 vom Dezember 2024 Jeder kennt diese eine Situation: Man geht durch „den“ Supermarkt seines Ver- trauens, stellt sich sein nächstes Gericht zusammen – ein wenig hiervon, ein wenig davon – und schon springt einem eine bunte Werbung ins Auge. Da steht in knalliger Schrift: „Neues Superfood entdeckt: die Goji-Beere aus den Urwäldern Südamerikas“ oder „Kurkuma, 2000 Jahre altes Heilmittel aus Indien, jetzt neu entdeckt“ oder auch gerne mal „Fermentierter Romanesco aus Japan heilt Alz- heimer, Rheuma, Depressionen und renkt deine Ehe wieder ein“. Essen, je oller je doller? Eine Kolumne von Alexander Wintergerst Serie: Kolumne  Hier eine unbekannte „neue“ Frucht, die uns von allem Leid erlöst. Bild: Pixabay Mit Essen scheint es wie mit der Mode zu sein: Alle paar Jahre wird an irgendeinem möglichst weit entfernten Ort eine neue Beere, Wurzel, Frucht oder Tee- sorte entdeckt, die all deine Pro- bleme lösen soll. Dieses soge- nannte Superfood dominiert dann ein paar Jahre lang die Regale der Nahrungsergänzungsabtei- lung und verschwindet dann wie- der, wenn bei den Konsumenten langsamdie Erkenntnis einsickert, dass man seine Ehe vielleicht doch selbst regeln muss, oder sie es mit dieser einen ganz neu- en Rinde aus der Antarktis noch einmal versuchen. Aber jetzt müssen alle Kurkuma- Latte-Trinker stark sein: Wissen- schaftler haben herausgefunden, dass unsere Darmflora sehr re- gional angepasst ist und sich auch nicht so leicht an jedes Es- sen anpassen kann. Es ist erwie- sen, dass wir Nahrung, besonders Früchte und Gemüse, die in un- serer Region beheimatet sind, viel besser aufnehmen und ver- stoffwechseln können als andere Lebensmittel, die unser Darm nicht kennt. Kann es sein, dass

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