Füssener Heimatzeitung Nr. 251
2 Füssener Heimatzeitung Nr. 251 vom Juli 2024 Fortsetzung auf Seite 5 Kaminkehrer und Sattler ZumBeruf des Kaminkehrers kam alsbald der Beruf des Sattlers hinzu. Hans Guelmino, eigentlich Johann Guelmino, aber von allen nur Hans genannt, war von Beruf Sattlermeister, wie sein Vater vor ihm. Er war in Füssen der letzte seiner langen Linie, mit ihm starb in Füssen der Name der Guelmi- nos aus, denn er hatte keine männlichen Nachkommen. Hans Guelmino war das jüngste Kind seiner Eltern Johann Guelmino (geb. am 4. Nov. 1872, gest. am 1. Juli 1936) und dessen Frau Anna Guelmino, geborene Hör- mann (geb. am 6. Aug. 1876, gest. am 29. Nov. 1939). Das Ehe- paar hatte sechs Kinder, vier Mäd- chen, Franziska, Anni, Maria und Theresa und zwei Buben, Karl Konrad und Hans Guelmino. Hans Guelmino wurde am 18. März 1915 in Füssen geboren. Sein Ge- burtshaus und das seiner Ge- schwister war das Eckhaus in der Reichenstraße (jetzige Nummer 32) Ecke Schrannengasse, wo der Trachten Wolf lange Zeit sein Ge- schäft hatte. Das Haus reichte bis hinunter zur Bäckerei Höfler. Leider hatte sein Vater Johann einem Stammtischkameraden eine Bürgschaft gegeben. Dieser hatte wohl finanzielle Schwierig- keiten. Möglicherweise weil er nicht mehr weiter wusste, hat er sich erhängt, und in Folge dessen verlor Johann Guelmino schließ- lich im Jahr 1930 sein Haus. Tragischer Verlust des älteren Bruders Ein tragischer Unfall erschütterte Hans Guelmino in seiner Kindheit. Sein älterer Bruder Karl Konrad (geb. 18. Juli 1908) verunglückte in seinen geliebten Bergen, als Hans Guelmino gerade sieben Jahre alt war. Am 2. Juli 1922 ist Karl Konrad im Alter von nur 14 Jahren in den Bergen abgestürzt. Er war für sein Leben gerne in die Berge gegangen und hat es in den Bergen gelassen. Das war sicher ein schlimmer Verlust für den kleinen Hans, sein Bruder war noch dazu selbst ein junger Kurzerhand auf Guelmino vereinfacht Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wanderte ein großer Teil der Guel- minos nach Deutschland, haupt- sächlich nach Bayern, nach Im- menstadt, Schongau, Marktober- dorf und nach Füssen, aus. Im Jahre 1785 erscheint der Name erstmals in Füssener Unterlagen. Ein gewisser Carolus Gullielmino, der noch in Italien im Jahr 1760 geboren worden war, heiratete eine Füssener Bürgerstochter, er- warb sich das Bürgerrecht und wurde somit Bürger der Stadt Füssen. Bedauerlicherweise war der Name Gullielmino, wie das Kaminkehrergeschlecht ursprüng- lich hieß, bei der Hochzeit vom damaligen Pfarrer in Füssen kur- zerhand auf Guelmino vereinfacht worden. Zu diesemZeitpunkt sind aus den Gullielminos in Füssen unfreiwillig die Guelminos ge- worden. Die Familie Guelmino kam ursprünglich aus Ligurien in Italien. Bild: AdobeStock_68999955 Fortsetzung von Seite 1
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