Füssener Heimatzeitung Nr. 251
104 Füssener Heimatzeitung Nr. 251 vom Juli 2024 Serie: Berge Adalbert Freichel erzählte von einer besonderen Wanderung mit Luis Stitzinger in Kasachstan Ein Bericht von Tulie Wintergerst Unendliche Weiten, vom Menschen noch unberührte Natur. Wiesen mit einer kaum zu überblickenden Blütenpracht. All das und noch viel mehr erlebten die Bergführer des DAV, die zu einer Expedition nach Kasachstan ins Tian Shan Gebirge eingeladen wurden. Die Wanderführer kamen aus ganz Deutschland. Unter ihnen war auch Luis Stitzinger, der Füssener Bergsteiger, der im Mai 2023 am Kangchendzönga, dem dritthöchsten Berg der Welt, sein Leben verlor. Doch der Vortrag über diese Wanderung sollte an die schönen Tage von Luis Stitzinger erinnern. Mit wunderschönen Bildern ließ Adalbert Freichel, der selbst an der Expedition teilgenommen hatte, die Zuhörer, die sich zahlreich im Gesellenhaus in Füssen eingefunden hatten, an dieser doch so besonderen Wanderung teilhaben. Mit seinemVortrag sollte das Andenken an den geschätzten Bergführer und Alpinisten Luis Stitzinger in Ehren gehalten werden. Fortsetzung auf Seite 108 Einladung nach Kasachstan Um den Deutschen Alpenverein für Touren in Kasachstan zu ge- winnen, lud der Staat Kasachstan zu einer Schulung die Fach- übungsleiter des Deutschen Al- penvereins (DAV) im Bereich Hö- henbergsteigen ein. Die Tour be- gann in Almaty, der früheren Hauptstadt von Kasachstan. Die Teilnehmer der Exkursion fuhren zuerst mit dem Bus, stiegen dann in Militär-Jeeps um, dann ging es zu Fuß weiter. Denn irgend- wann hören die Straßen einfach auf und nur der Weg zu Fuß bringt einen an die Berge. Die komplette Verpflegung für drei Wochen musste mitgenommen werden. Erst wurde das Gepäck und Essen von schwer bepackten Pferden getragen, später wurden diese durch Träger ersetzt. Adalbert Freichel berichtete, dass für die Träger und die fünfzehn Übungs- leiter - die Gruppe zählte insge- samt vierzig Mann - die Tages- etappen gut zu schaffen waren. Wichtig war, folgendes Prinzip zu beachten: "Steige hoch, schla- fe tief”. Damit sich der Körper auf die neue Höhe einstellen konnte, stiegen die Bergsteiger jeden Tag ein bisschen höher als das Schlaflager und stiegen dann wieder ein wenig hinab, um sich gut zu akklimatisieren. Dank die- ser Vorgehensweise ging es allen In Memoriam Luis Stitzinger
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