Füssener Heimatzeitung Nr. 247
63 Füssener Heimatzeitung Nr. 247 vom April 2024 Die weiche Bettdecke liegt noch leicht über mir, und ich spüre die wohlige Wärme, die mich in der Nacht umgeben hat. Mein Blickwandert zu meinemWecker, der beharrlich seine Zahlen an- zeigt, und ich realisiere, dass es Zeit ist, aufzustehen. Mit einem tiefen Atemzug sammle ichmeine Gedanken und nehme mir einen Moment, um den neuen Tag zu begrüßen. Noch halb schlafwan- delnd schlüpfe ich in meinen Morgenmantel, mein Kopf reali- siert langsam, was gleich passiert, aber mein Körper führt einfach nur die Befehle aus. Ich trete vor die Tür, es sind minus 10 Grad Celsius. Eine innere Stimme scheint mich zu fragen, was zur Hölle denn jetzt los ist, die Kälte kriecht nicht langsam unter den Bademantel, sie ist eher wie eine Faust, die einen von der einen Sekunde zur anderen umklam- mert hält. Ich gehe zum direkt vor meiner Haustür vorbeiflie- ßenden Lech. Es ist stockdunkel und eiskalt, es beginnt eine Art Diskussion mit mir selbst, heute ist es doch wirklich zu kalt, oder ist das nicht gefährlich? Ich ver- suche mich selbst zu überreden, dass es doch heute wirklich nicht sein muss, nur dieses eine Mal. Trotzdem gehe ich weiter die Trep- pe runter bis zur Wasserkante. Ich ziehe den Bademantel aus, jetzt gibt es kein Zurück mehr, wie ferngesteuert gehe ich in das Wasser, die Kälte scheint jeden Gegen Depressionen soll tägliches Eisbaden helfen. Als Kryotherapie bezeichnet man den gezielten Einsatz von Kältereizen, um einen therapeutischen Effekt zu bewirken. Bild: AdobeStock_176691288 Fortsetzung auf Seite 64
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