Füssener Heimatzeitung Nr. 245

124 Füssener Heimatzeitung Nr. 245 vom Februar 2024 Fortsetzung auf Seite 128 Die Vereins-Familie Ein Verein in der „guten alten Zeit” der Zwanziger Jahre war für seine Mitglieder wie die erwei- terte Familie. Die Menschen hiel- ten zusammen, bauten gemein- sam etwas auf und feierten vor allem zusammen. Man lebte für den Verein und im Verein, der für alles Platz bot. Besonders be- liebt war dabei die Faschingszeit, die sich immer so wunderbar när- risch vom damals oft schweren Alltag abhob. Hier konnte man und sollte man sogar verrückt sein, hier war alles erlaubt, hier war der Kreativität und der Le- bensfreude keine Grenze gesetzt. Auch gab es damals noch kei- nerlei Ablenkung und Freizeitver- gnügen wie heute. Es gab weder Fernsehen noch Kino, keine Frei- zeitparks, kaum bis keine Autos. Die Menschen waren nicht ver- wöhnt wie heute. Sie waren glück- lich, wenn sie einen Grund zum gemeinsamen Feiern fanden und das war vor allem im Fasching ausgiebig geboten. Serie: Brauchtum Fasching bei den Neuschwanstoanern 1921 Ein Bericht von Monika Philipp Nach dem Ersten Weltkrieg hungerten die Menschen nach Lebensfreude und Leichtigkeit, auch um die schreckliche Zeit des Krieges, die sie oftmals mit viel Kummer und Not durchlebt hatten, hinter sich zu lassen. Das Vereinsleben entstand ganz neu und die Menschen fanden darin ihre Heimat, denn damals deckte der Verein noch alle Belange des Lebens ab, auch den Fasching.  Anderl Machenschalk, Vorstand von 1920 bis 1922. Bild: D’Neuschwanstoaner

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