Füssener Heimatzeitung Nr. 241
46 Füssener Heimatzeitung Nr. 241 vom November 2023 / II eines Tages einen „dumpfen Schlag tun solle und dann sollte es aus sein”. Genau so ist es auch gekommen – Fritz war im Reformhaus Bechteler, das da- mals noch in der Reichenstraße war, und streckte seine Hand aus, um eine Tüte Vorzugsmilch aus dem Regal zu holen, als ihn ein Sekundenherztod ereilte. Die Ärzte urteilten damals, dass er wohl schon tot war, als er auf dem Boden aufgekommen ist. Beerdigung Sehr zur Überraschung seiner Kollegen hatte Fritz verfügt, dass er nur im engsten Familienkreis beigesetzt werden wollte – also keine Polizeiabordnung oder gro- ße Reden am Grab. Er hat in sei- nen letzten Jahren einen Ordner angelegt, der mit „nach meinem Tode” beschriftet war. Darin war der Entwurf seiner Todesanzeige, die Vorgabe für die Inschrift auf dem Grabstein, weiter der Grab- brief von der Friedhofsbehörde für den Füssener Waldfriedhof und es waren darüber hinaus alle Personen und Institutionen auf- geführt, die von seinem Tod be- nachrichtigt werden sollten. Dann war genau beschrieben, welche Daueraufträge man kündigen soll- te bzw. welche Verträge auf Erma umgeschrieben werden mussten. An diesem Ordner konnte man erkennen, wie sehr er ein Prag- matiker war, der die Ordnung liebte und nichts demZufall über- lassen wollte. Mein Vater fehlt Oft, wenn ich eine Frage zur Fa- milienforschung oder allgemein zur Geschichte habe, vermisse ich den Rat meines Vaters, der durch lebenslanges Lesen und Fortsetzung von Seite 43 Fritz und Ermelinde Piepenburg vor ihrer Wohnung in der Hohenstaufenstr. 35 im Jahre 1978. Bild: privat
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